Viel Licht ins geschützte Dach

Das Dachgeschoss des St.-Johann-Schulhauses in Basel ist renoviert und ausgebaut worden.

St.-Johann-Schulhauses
Das Dach der Schule nimmt sich mit einem flach geneigten Walmdach zurück und ist vom Pausenplatz aus nicht erkennbar.
Dachfenster machen Schule
Das Dachgeschoss des St.-Johann-Schulhauses in Basel ist renoviert und ausgebaut worden.

gun. Lange schlummerten im Dachgeschoss des denkmalgeschützten St.-Johann-Schulhauses in Basel ungenutzte Räume. Nach einer technisch und ästhetisch raffiniert umgesetzten Renovierung herrscht heute direkt unter dem Dach eine ideale Lernatmosphäre mit viel Luft und Tageslicht. Für eine inspirierende und gesunde Lehr- und Lernumgebung ist genug Tageslichteinfall ein zentrales Thema. Das wussten auch schon unsere Vorfahren, die 1886 in Basel das St.-Johann-Schulhaus erbauten. Entsprechend der damaligen Bildungsphilosophie wurde es als streng symmetrischer «Schulpalast» inszeniert. Das Dach der Schule nimmt sich mit einem flach geneigten Walmdach zurück und ist vom Pausenplatz aus nicht erkennbar. Beflügelt von der zeitgenössischen Debatte nach mehr Luft und Licht erhielt das Schulhaus an den Hauptfassaden grosse Fenster, die teilweise in Dreiergruppen zusammengefasst wurden. Sie sind für das erhabene Erscheinungsbild von «St. Johann» wesentlich und belichten die 4 m hohen Klassenräume fast über die gesamte Raumhöhe.

Kantonaler Pionierbau

Als kantonaler Pionierbau steht das Gebäude heute unter Denkmalschutz. Die Lehrmethoden und der Flächenbedarf haben sich inzwischen jedoch stark verändert: Klassenübergreifende Projektarbeiten forderten grössere zusammenhängende Flächen. Diese schlummerten seit 125 Jahren im Dachgeschoss. MET Architects in Basel, die 2016 das gesamte Gebäude grundlegend sanierten, gingen dabei pragmatisch und raffiniert vor: Um die Dachaufsicht von der Strasse her möglichst unangetastet zu lassen, von innen aber den bisher ungenutzten dunklen Dachraum in eine helle freundliche Lernlandschaft zu verwandeln, griffen sie auf das traditionelle Atelierfenster zurück: «Wir haben einen Weg gesucht, den historischen Bezug der Belichtung von Atelierräumen, das Thema ‹Schulpalast› und die heutigen Möglichkeiten der industriellen Fertigung ausgewogen miteinander zu verknüpfen», sagt Thomas Thalhofer, Gründungsmitglied und Partner des Basler Architekturbüros.

«Mit Velux haben wir hierfür den richtigen Ansprechpartner gefunden. Mit sehr langen, speziell dafür angefertigten Holz-Metall-Dachfenstern ist uns der Spagat zwischen sanftem Eingriff in die geschützte Dachfläche und genügend Tageslichteintrag ins Innere gelungen. Wir wollten unbedingt vermeiden, dass das Dachgeschoss im Vergleich zu den anderen Stockwerken erdrückend wirkt.»

Für eine optisch perfekte Einbettung in die historische Dachfläche wurden die grossen elektrischen Fenster vertieft auf Dachhautebene eingebaut. Sie sind vollständig in das Gebäudeautomatisierungs-System integriert und bieten neben viel frischer Luft auch exzellenten Hitzeschutz. So sitzt auf dem «Schulpalast» heute ein voll ausgebautes Dachgeschoss, das Ästhetik, Energieeffizienz und ein gesundes Raumklima optimal miteinander verbindet.

velux.ch

St.-Johann-Schulhauses
Um den bisher ungenutzten dunklen Dachraum in eine helle, freundliche Lernlandschaft zu verwandeln, wurde auf das traditionelle Atelierfenster zurückgegriffen.
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