Durchdachte Heizungs-Sanierung
In einem Mehrfamilienhaus in Zürich ist im Rahmen einer umfassenden Innen-Sanierung und eines Anbaus eine Gas-Solar-Heizung installiert worden.
gun. Die Liegenschaft mit Baujahr 1926 befindet sich an ruhiger, zentraler Lage und umfasste vor der Sanierung acht 4- bzw. 3-Zimmer-Wohnungen. Anstelle einer alten Werkstatt wurde neu ein Anbau mit einer 5-Zimmerwohnung errichtet. Die Ölheizung war zwar noch funktionstüchtig, doch der Brenner hätte in absehbarer Zeit ersetzt und der Tank revidiert werden müssen. Da man im Kellerbereich zusätzlichen Raum schaffen wollte, lag die Umstellung auf Gas nahe. Raumgewinn versprach man sich von der Redimensionierung des Heizungsraums, der um die Hälfte verkleinert werden sollte. Dies war planerisch eine Millimeterarbeit und verlangte Präzision und grosses Können bei der Ausführung.
Nachhaltiges Heizsystem
Neu eingebaut wurde ein raumluftunabhängiger Gas-Stand-Brennwertkessel Trigon L65 mit einer Nennwärmeleistung bei 40/30 °C von maximal 64,7 kW. Das Zuluft- bzw. Abluftsystem konnte in den bestehenden Kamin eingebaut werden. Mit einem Normnutzungsgrad von 110,7 Prozent weist der Kessel eine aussergewöhnlich hohe Effizienz auf, was zu niedrigem Energieverbrauch führt. Sodann läuft das Gerät mit einer Schall-Leistung von 52 dB(A) leise und benötigt dank kompakter Bauweise wenig Platz. Der Edelstahlwärmetauscher besteht aus zwei übereinander liegenden zylindrischen Kondensationskammern, wobei die obere Kammer so konstruiert ist, dass sie durch das anfallende Kondensat selbsttätig gereinigt wird, wodurch ein optimaler Wärmeübergang gewährleistet ist. Auf dem südlich exponierten Dach wurden für die Warmwasserbereitung thermische Solarkollektoren des Typs Solatron S2.5-1 mit einer Fläche von 17,5 m² installiert beziehungsweise ins Dach integriert. Der robuste Flachkollektor verfügt über einen Vollflächenabsorber aus Aluminium mit hochselektiver Beschichtung, wodurch sehr hohe Energieerträge möglich sind. Von Mai bis September kann Warmwasser fast vollständig mit Gratis-Energie von der Sonne bereitet werden. Zwei Beistellspeicher Vistron F mit einem Gesamtvolumen von 1659 l sind optimal auf den Bedarf und die Heizleistung der Kollektoren abgestimmt. Liefert die Solaranlage zu wenig Energie, wird die Gasheizung automatisch zugeschaltet und das Wasser auf die Solltemperatur erwärmt.
Niedrigere Nebenkosten
Dank der Verkleinerung des Heizungsraums konnte ein zusätzliches Kellerabteil gewonnen werden. Was einst der Tankraum war, dient heute als Trocknungsraum. Auch nach der Erneuerung von Gebäude und Technik können die Wohnungen zu absolut marktfähigen Mietzinsen angeboten werden. Die gesamten Kosten für die Heizung ohne Solar beliefen sich auf 80 000 Franken. Darin inbegriffen sind alle Komponenten und die Installation der neuen sowie die Demontage der alten Anlage. Ferner neue Rohrleitungen, eine Bodenheizung im Anbau, neue Radiatoren in Küche und Bad sowie Thermostatventile an allen übrigen Heizkörpern. Für die Solaranlage kamen nach Abzug der Fördergelder noch rund 20 000 Franken hinzu, sodass die Investition für Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung auf 100 000 Franken zu stehen kam. Dank effizienter Wärmeerzeugung und optimaler Einbindung der Solaranlage ergeben sich beträchtliche Brennstoffeinsparungen, was zu markant geringeren Heizkosten führt. Diese bewirken eine Reduktion der Nebenkosten von 25 bis 30 Prozent. Niedrige Nebenkosten sowie eine umweltfreundliche Wärmeerzeugung sind heute Faktoren, welche die Vermietbarkeit von Wohnungen günstig beeinflussen. Weiter hat die geschickte Kombination von werterhaltenden und wertvermehrenden Investitionen dazu geführt, dass die Steuerersparnis optimiert werden konnte.
