Mechanistisch innovativ

Das Wohnhaus «Hive» im indischen Surat trägt eine innovative Gebäudehülle. Diese dient zugleich als Sonnenschutzsystem und verleiht dem Haus eine besondere architektonische Qualität.

Hive
Die architektonische Präsenz basiert überwiegend auf der mit Sonnensensoren konzipierten Metallfassade. Die Öffnungsmechanismen orientieren sich am Tagesrhythmus der Sonne und an der Intensität der Lichteinstrahlung.
Von Morris Breunig (Text) und Fabien Charuau (Bilder)
Das Wohnhaus «Hive» im indischen Surat trägt eine innovative Gebäudehülle. Diese dient zugleich als Sonnenschutzsystem und verleiht dem Haus eine besondere architektonische Qualität.

Im westindischen Surat ist das Gebäude «Hive» ein Blickfang inmitten eines sich über mehrere Grundstücke erstreckenden Wohnkomplexes. Die architektonische Präsenz basiert überwiegend auf der mit Sonnensensoren konzipierten und pulverbeschichteten Metallfassade, die dem Gebäude eine künstlerische Ausstrahlung verleiht. In der Natur vorkommende Objekte wie Bienenwaben oder Kohlenstoffkristalle dienten als Inspiration für die Formfindung der Elemente. Die Öffnungsmechanismen orientieren sich am Tagesrhythmus der Sonne und an der Intensität der Lichteinstrahlung. Alltägliche Dinge wie sich öffnende Türen beeinflussten die Architekten bei der Wahl des entsprechenden Mechanismus der Gebäudehülle.

Formen mit Komplexität

Metall ist das dominierende Material bei der Gestaltung. Das geringe Gewicht, die Möglichkeit zu grossen Spannweiten und komplexen Formen wurden bei der Entscheidungsfindung als Vorzüge erachtet. Das Wohnhaus basiert auf einer v-förmigen Struktur, die von Grünflächen um das Gebäude ergänzt wird. Ein herabgesetzter Hof und ein Treppengarten formulieren den Weg zum Eingang des Gebäudes. Das begehbare grüne Dach mit unterschiedlichen Neigungen kann zudem für Zusammenkünfte genutzt werden.

Zonierung der Innenräume

Ein skulpturaler Vorraum führt in das Haus. Die Innenräume sind in der Grundrissgestaltung und hinsichtlich der Raumvolumen als offen und fliessend konzipiert. Die Zonierung der öffentlichen, privaten und halb privaten Bereiche verzichtet deshalb auf Trennwände und orientiert sich lediglich an der Möblierung sowie der Materialisierung. Das sind vorwiegend Holz und Stein, um den Innenräumen Wärme zu verleihen. Das Obergeschoss wird über eine skulpturale Treppe erreicht und beherbergt zwei Schlafzimmer. Ein an die Schlafzimmer angeschlossener Garten stellt die Verbindung zu den Grünflächen auf dem Grundstück her. So findet das Gebäudekonzept neben der innovativen Fassade auch in der Landschaftsgestaltung einen harmonischen Abschluss. ●

Bautafel

Projekt Hive

Standort Surat, Indien

Architektur Openideas Architects

Fertigstellung 2019

Hive
Hive
Hive
Hive
Hive
Pulverbeschichtetes Metall in Wabenform ziert die Gebäudehülle.
skulpturale Treppe Hive
Die Innenräume sind in der Grundrissgestaltung und hinsichtlich der Raumvolumen als offen und fliessend konzipiert. Die Möblierung ist vorwiegend aus Holz und Stein. Das Obergeschoss wird über eine skulpturale Treppe erreicht.
Hive
Hive
(Visited 64 times, 1 visits today)

More articles on the topic