Ein gelungener Kontrast
Fünf Mehrfamilienhäuser und das historische Gautschi-Gebäude sind zentraler Mittelpunkt für ein soziales Miteinander in der von Haberstroh Architekten entworfenen Wohnanlage Gautschi-Park in Reinach. Dank der Ausführungstechnik «Besenstrich» zeigt sich eine dreidimensionale Tiefenwirkung an der Fassade.
Raum für Entfaltung
Die für die ländliche Umgebung überdurchschnittlich hohe Bebauungsdichte stellte eine grosse Herausforderung in der Entwurfsphase dar, sodass die fünf Wohnbauten sehr eng zusammenrücken mussten. Die Architekten reagierten in ihren ersten Entwurfsskizzen darauf, indem sie die verdichtete Bauweise durch die Gestaltung der Bauten aufzulockern versuchten. Der Kostendruck innerhalb des Projekts führte schliesslich zu ganz neuen Denkansätzen: Die Architekten mussten nicht nur die von ihnen favorisierte Fassadenmaterialisierung überdenken, sondern auch die zunächst angedachte Holzkonstruktion der Gebäude. Ihre anfängliche Besorgnis, dass sich eine konventionelle Fassadenkonstruktion bei einer derart dichten Setzung der Bauten beengend auf die Bewohner auswirken könnte, wandelte sich jedoch zu der Erkenntnis, dass die Gebäude durch eine zurückhaltendere Gestaltung mehr Präsenz für die Bepflanzung und letztlich für die Bewohner zulassen.
Gelungenes Farbkonzept für die elegante Fassade
Der Wunsch nach relativ dunklen, strukturellen Bauteilen war schon recht früh vorhanden. Erst im Rahmen der neuen Entwurfsidee der Architekten fiel die Wahl jedoch auf eine schwarze Fassade. Eine derart dunkle Farbgebung auf einer Aussenwärmedämmung? Die Vorgabe umzusetzen, gelang dank der von Brillux entwickelten TSR-formulierten Farbrezepte. Diese spezielle Lösung lobt auch Daniel Hammer von Hammer Architekt FH AG, der das Bau- und Kostenmanagement sowie die Bauleitung für das Projekt übernommen hat: «Schwarz für grosse Flächen einer wärmegedämmten Fassade – das war nicht nur die Besonderheit bei diesem Projekt, sondern auch für uns eine Premiere, die dank der hervorragenden, intensiven Zusammenarbeit mit Haberstroh Architekten, dem ausführenden Malerunternehmen und Brillux gut geklappt hat. Das Malerteam und der Auftraggeber waren bereit, etwas anderes zu wagen – sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht.» Auch die Ausführung der weissen Besenstrichstruktur habe handwerkliches Geschick erfordert und im Ergebnis für ästhetischen Mehrwert gesorgt.
Strukturen mit Tiefenwirkung
Die rillenartige, natürlich anmutende Putzstruktur «Besenstrich» sorgt in Abhängigkeit vom Tageslicht für interessante Schatteneffekte auf der Fassade. Je nach Druckausübung und Verlaufsrichtung während der Verarbeitung entsteht auf der Fassade eine andere Optik. Wie die Bezeichnung es vermuten lässt, wird der Putz mit einem Besen oder Kamm horizontal strukturiert. Damit der Putz einfach und effektiv verarbeitet werden kann, hat Brillux den Besen durch eine eigens angefertigte Bürste mit nur einer Borstenreihe ersetzt, um das Verkleben der Borsten zu verringern.