Wartungsarme CC-Fassade

Die Zweifel Pomy-Chips AG setzt in Spreitenbach mit ihrem neuen Büro- und Dienstleistungsgebäude ein Zeichen für Transparenz und hohe Aufenthaltsqualität.

Dienstleistungsgebäude
Exaktheit und Geradlinigkeit zeigen ZSB Architekten beim neuen Dienstleistungsgebäude der Zweifel Pomy-Chips AG.
Zweischichtige Elementfassade mit bewirtschaftetem Zwischenraum
Von Dominik Studer, Feldervogel Kommunikation in Wirtschaft und Gesellschaft AG, Luzern
Die Zweifel Pomy-Chips AG setzt in Spreitenbach mit ihrem neuen Büro- und Dienstleistungsgebäude ein Zeichen für Transparenz und hohe Aufenthaltsqualität.

Im Industriequartier von Spreitenbach erweiterte die Zweifel Pomy-Chips AG ein bestehendes Gebäude. Der markante und doch filigrane Baukörper schafft Volumen für moderne, lichtdurchflutete Büroräumlichkeiten, Platz für Forschung und Entwicklung, Garderoben, das Personalrestaurant und ein repräsentatives Besucherzentrum mit einer vielseitigen Ausstellung. Dies verlangte grosse Fensterflächen und möglichst schmale Profile für eine freie Sicht. Direkt unter der Aufstockung lag bereits davor die Anlieferung für die rohen Kartoffeln. Die angestrebte hohe Aufenthaltsqualität im Innern des Gebäudes stellte besondere Anforderungen an die transparente Gebäudehülle. Transparenz, anhaltende Sauberkeit und verlässlichen Wetterschutz zu vereinen, war denn auch eine der Herausforderungen für Fassadenplaner und -bauer.Die Bauherrschaft definierte die Anforderung, die bestehende Produktionshalle nicht mit Tragstrukturen des Neubaus zu durchstossen. Das ausführende Büro, ZSB Architekten aus Oensingen, entwarf deshalb für die Überbrückung der Produktionshalle eine Fachwerktragstruktur. Durch die Anordnung des Tragwerks in der Fassadenebene entstand im Geschoss für das Besucherzentrum und das Restaurant eine stützenfreie Nutzfläche. Diese wertvolle Besonderheit wollten die Architekten von innen und aussen erlebbar machen. Deshalb schlugen sie eine Glasfassade in Kombination mit einer vorgelagerten Holzverblendung als Gestaltungselement vor.

Der Systemlieferant Wicona AG und der Fassadenbauer Josef Meyer Stahl und Metall AG setzten die architektonischen Vorgaben technisch um. In Absprache zwischen Bauherrschaft, Fachplanung und Architekten kristallisierte sich eine CC-Fassade (closed cavity facade) als ideale Variante heraus, um die Wartungs- und vor allem die Reinigungskosten gering zu halten. Die CC-Fassade ist ein integrales System, bei dem der Zwischenraum zwischen Innen- und Aussenschale «hermetisch» abgedichtet ist.

Die zweigeschossige Glasfassade am Bürobau in Spreitenbach besteht aus insgesamt 184 einzelnen Fassadenelementen. Die Profilabmessung liegt bei der überwiegenden Anzahl davon bei 1,80 Metern Breite und einer Höhe von 4,90 Metern. Die Elementstärke beträgt gebäudeumspannend 26 Zentimeter. Und doch ist kein Element wie das andere. Die als zusammenhängendes System von der Mebatech AG in Baden geplante Gebäudehülle besteht aus aufeinander abgestimmten Einzelteilen. Je nach Standort im Gesamtverbund ist jedes Element individuell konstruiert. Die gläserne Gesamtfläche von 1385 Quadratmetern erscheint trotz feiner Gliederung zusammenhängend, fliessend und nahezu profillos. Grund dafür sind die schmalen, fast unsichtbaren Rahmungen. Sämtliche Elemente, drei bis vier Stück pro Tag, wurden im Werk der Josef Meyer Stahl und Metall AG in Emmen bei Luzern unter strengen Qualitätsvorgaben gefertigt, in einem eigens für das Projekt entwickelten Gebinde ins rund 70 Kilometer entfernte Spreitenbach transportiert und dort in Chargen von 15 bis 20 Elementen pro Tag sorgfältig montiert. Das Unternehmen hat für die Fertigung der einzelnen Elemente besondere Vorkehrungen getroffen. So wurde in der Produktionshalle eine Einhausung errichtet, um Verschmutzungen durch parallel laufende Arbeiten zu verhindern. Für die Zusammenfügung eines Elements sollte ein Zeitfenster von zehn Minuten nicht überschritten werden. Nur so war sicherzustellen, dass das dichte Bauteil den Qualitätsanforderungen entspricht. Bereits in der Produktionshalle wurden sämtliche Elemente an ein temporäres Trockenluftsystem angeschlossen. Die lückenlose Belüftungskette stellte Sauberkeit, Trockenheit und Temperaturkonstanz von Glas und Profil während des Transports zur Baustelle sicher.

josefmeyer.ch

Dienstleistungsgebäude
Die glasklare Doppelhautfassade widerspiegelt Durchlässigkeit und fügt sich in die vom Unternehmen Zweifel geprägte Umgebung ein.
Dienstleistungsgebäude
Die Doppelhautfassade mit gekapseltem Zwischenraum verbindet beidseitig absolute Klarheit mit effizientem Sonnenschutz. Fotos: Feldervogel Kommunikation in Wirtschaft und Gesellschaft AG
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