Grundsätze für den Einsatz von Holz
Holz ist ein wunderbarer Bau- und Werkstoff. Aber seine Eigenheiten müssen bereits in einer frühen Phase der Planung mit einfliessen.
Heutige Wandkonstruktionen sind entsprechend der Vorgaben des Energiegesetzes sehr viel besser gedämmt als frühere. Dies führt dazu, dass die Hinterlüftungsebene im Winterhalbjahr kaum mehr austrocknen kann. Sie sollte daher deutlich grosszügiger bemessen werden, damit bereits kleine Temperaturdifferenzen zu Luftbewegung führen.
Noch ein paar Zeilen zur Gestaltung. Fassaden mit offener Lamellenstruktur bieten einen sehr grossen gestalterischen Freiraum. Neben der horizontalen oder vertikalen Struktur kann zusätzlich mit der Strukturtiefe eine spannende Wirkung erzielt werden. Wichtig dabei ist, dass die darunterliegende Schicht als die wasserführende Schicht ausgebildet wird und die Folien in jedem Fall auf UV-Beständigkeit geprüft sein müssen. Sobald irgendwo die Details nicht sauber gelöst sind, kann bei Wind und Wetter Wasser unbemerkt in die Wandkonstruktion eindringen und Schaden generieren. Ein weiterer Aspekt ist die Ökonomie. Lamellenfassaden sind vergleichsweise teuer.
Wichtig ist der Hinweis auf die farbliche Abstimmung der Fassade auf die Gebäudearchitektur. Generell kann festgehalten werden, dass die Schutzwirkung von Druckimprägnierungen und Anstrichen massiv überschätzt wird. Kein Hersteller gibt substanzielle Garantien. Die Gründe hierfür sind einfach: Die Inhaltsstoffe der Produkte unterliegen der Stoffverordnung und sind heute sehr viel umweltfreundlicher als früher. Die Wirksamkeit gegen Pilze und Insekten ist daher erheblich geringer. Wenn zusätzlich die Aussenseite eine grössere Schichtstärke aufweist und die Hinterlüftung nur schlecht funktioniert, kann es passieren, dass sich die Feuchtigkeit durch die Farbe im Holz aufschaukelt und so ein gutes Klima für holzzerstörende Pilze geschaffen wird. In der Konsequenz führt die Verwendung von Anstrichen eben genau nicht zur Erhöhung, sondern zur Reduktion der Lebensdauer des Holzes.
Planen einer funktionierenden Holzfassade
Es ist zweckmässig, gleich zu Beginn die Brandschutzanforderungen abzuklären. Es ist einfacher, wenn man diese in einer frühen Phase der Planung mitberücksichtigt. Ebenfalls zu einem frühen Zeitpunkt sollte entschieden werden, ob die Fassadenstruktur horizontal oder vertikal sein soll. Dieser Entscheid hat einen wesentlichen Einfluss auf die Unterkonstruktion und damit auf die Tiefe der ganzen Fassadenkonstruktion. Sind diese beiden Dinge geklärt, dann sollten weiter alle Details so geplant werden, dass Wasser auf die Aussenseite der Fassade abgeleitet wird, sodass die Unterkonstruktion stets trocken bleibt. Sichtbare Befestigungsmittel sind insofern zweckmässig, als einzelne Bretter mit wenig Aufwand ausgewechselt werden können. Wird eine nicht sichtbare Befestigung gewünscht, kann man diesem Wunsch entsprechen, indem einzelne Tafeln als Elemente vorgefertigt werden. Dies bedingt in der Regel ein klar definiertes Fugenbild. So oder so besteht das Befestigungsmittel aber aus Chromstahl.
Wenn die wenigen hier genannten Grundsätze in der Planung berücksichtigt werden, dann hält eine Holzfassade mindestens einen Nutzungszyklus von 25 Jahren.