Ein Solarturm für Basel
Die Fassade des Grosspeter Towers in Basel ist komplett mit Solarmodulen bestückt. Darunter befindet sich eine Steinwolle-Dämmung.
Verena Felber (Text)In der Fassade des neuen Grosspeter Towers in Basel steckt mehr, als auf Anhieb zu erkennen ist: Sie ist komplett mit Solarmodulen bestückt. Darunter befindet sich die Steinwolle-Dämmung der Flumroc AG. Diese trägt wesentlich dazu bei, dass das Hochhaus höchste Ansprüche in Sachen Nachhaltigkeit erfüllt.
Wer im 22. Stock des Grosspeter Towers vor den raumhohen Fenstern steht, dem liegt Basel zu Füssen. Das neue 78 Meter hohe Hochhaus der PSP Real Estate AG befindet sich im Herzen der Stadt, in der Nähe von Bahnhof und Autobahn. Der sechsstöckige Sockel des Gebäudes beherbergt ein Hotel, der darauf gebaute Turm Büroräumlichkeiten mit insgesamt 11 000 Quadratmetern Fläche. Das Besondere am Hochhaus ist jedoch nicht auf den ersten Blick erkennbar: Sämtliche Fassaden werden zur Solarstromerzeugung genutzt. Dazu kommt ein Solarkraftwerk auf dem Dach. Der Grosspeter Tower wurde dafür 2017 mit dem Schweizer Solarpreis in der Kategorie B, Neubauten, ausgezeichnet.
Fassade mit Solarmodulen
Die Photovoltaikelemente bedecken eine Fläche von 6000 Quadratmetern. Damit produziert die Aussenhülle des Grosspeter Towers 180 000 Kilowattstunden pro Jahr. Dazu kommen 70 000 Kilowattstunden des Solarstromkraftwerks auf dem Dach. Die Wärme zum Heizen wird mit Hilfe eines Erdsondenfeldes erzeugt. Die Bauherrschaft wollte, dass die Hälfte der Fassade für die Energieproduktion mit Solarpanels genutzt wird. Dieser hohe ökologische Anspruch stellte die Planer vor eine Herausforderung: Wie finden Architektur und Energieproduktion zu einer funktionierenden und harmonischen Einheit zusammen?
Das Architekturbüro Burckhardt + Partner, Basel, und der Fassadenplaner Neuschwander + Morf, Basel, entwickelten in enger Zusammenarbeit mit dem Solarplaner Energiebüro AG, Zürich, eine Lösung mit einer hinterlüfteten Fassade und 450 verschiedenen massgeschneiderten Dünnfilm-Solarmodul-Typen. Die Planeco GmbH, Münchenstein, und die Hevron SA, Courtételle, wurden mit der Ausführung der Photovoltaik-Fassade beauftragt.
Von Anfang an mit Steinwolle geplant
Für die Dämmung setzte der Fassadenplaner von Anfang an auf Steinwollplatten der Flumroc AG, Flums. Andreas Neuschwander, Inhaber der Neuschwander + Morf AG: «Im Hochhausbereich gibt es in der Schweiz noch keine Erfahrungswerte für die Kombination von hinterlüfteter Fassade und Photovoltaik. Bei der Dämmung sind wir deshalb auf Nummer sicher gegangen und haben uns für Flumroc entschieden.» Entscheidende Kriterien waren dabei die Stabilität der eingesetzten Dämmplatten DUO und 3 sowie der Vorteil, dass es bei den Flumroc-Platten nicht zu einem Faserabrieb kommen kann. Denn: «Sobald ein Dämmmaterial ausfranst, wird der Hinterlüftungsraum verstopft, und die Dämmung erfüllt ihre Funktion nicht mehr.» Ebenfalls ausschlaggebend war der Brandschutz: Verlangt wurde ein Schmelzpunkt von über 1000 Grad; kein Problem für die Dämmprodukte von Flumroc. Beim Zuschnitt und bei der Montage der Dämmplatten war Präzision gefragt. Die Durchbrüche durch die Kabel der Solarpanels mussten sauber ausgearbeitet werden. Um die beste Lösung zu finden, schnitten Fassadenplaner und die Flumroc AG vor Ort verschiedene Muster zu und testeten sie an der Fassade. Entstanden ist eine hinterlüftete Fassade mit Solarmodulen, die kaum als solche wahrgenommen werden. Das Fassadenbild ist harmonisch, wird nicht von der Technik bestimmt und funktioniert ohne Einbussen bei der Energieproduktion. Mit der Dämmplatte DUO bietet Flumroc eine umfassende und erprobte Lösung für vollflächige Dämmungen von hinterlüfteten Fassaden: Wärmedämmung, Brandschutz, Schallschutz, Ökologie und Formstabilität sind damit garantiert. Die Merkmale auf einen Blick:
Zweischichtige Dämmplatte
Elastische Innen- und härtere Aussenschicht
Geeignet für Montagesysteme mit Distanzschrauben
Praktische Rastermarkierung für den Zuschnitt
Ausgezeichnete Wärmedämmung
Äusserst langlebig
Formbeständig
100 Prozent wiederverwertbar