Big BIM in der Praxis
Mitarbeitenden, die in der Lage ist, grosse und komplexe Gebäude von der Grundplanung bis zur Inbetriebsetzung zu realisieren. Und ein Architekturbüro, das den Menschen und seine Umwelt ins Zentrum stellt. IttenBrechbühl ist langjähriger Anwender der BIM- und CAD-Software Vectorworks.
BIM Arc Award Gold 2017 für das Scott Headquarter
Nachdem IttenBrechbühl bereits 2016 den Arc Award BIM in Gold mit der Realisation der Grossforschungsanlage SwissFEL des Paul Scherrer Instituts gewinnen konnte, gelang es 2017, diesen Erfolg mit dem Headquarter des Sportartikelherstellers Scott Sports im freiburgischen Givisiez zu wiederholen: Auch dieses Projekt wurde 2017 mit dem Arc Award BIM in Gold ausgezeichnet.
Wie bei jedem BIM-Projekt wurden die Ziele für das Scott Headquarter zunächst in einem Projektabwicklungsplan festgehalten. Im Zentrum standen dabei die Qualitätssicherung und eine disziplinenübergreifende Kooperation. Darüber hinaus sollten Erfahrungen mit der modellbasierten Mengenermittlung gesammelt werden. Wichtigste Voraussetzung dafür war ein flüssiger Datenaustausch. IttenBrechbühl setzte dafür auf das offene Datenmodell IFC (SN EN ISO 16739), das neben der 3D-Geometrie auch Daten transportieren kann.
Als Planungsleiterin und BIM-Koordinatorin für das Scott Headquarter legte Susanne Keller die Ziele der BIM-Planung fest, überwachte den Planungsprozess, stimmte die beteiligten Fachplaner aufeinander ab und leitete die Koordinationssitzungen. Sandro Ryf ergänzte sie in der BIM-Koordination, wo das Vieraugenprinzip galt. Ryf baute ausserdem das 3D-Architektur-Modell in der BIM-Software Vectorworks auf. Es diente als Referenzmodell und war damit im BIM-Prozess die relevante Grundlage für die weiteren Teilmodelle für die Statik, die Haustechnik usw. Tima Kamberi war die verantwortliche Projektleiterin.
Qualitätssicherung mit Vectorworks und Solibri
Sandro Ryf sieht es als Vorteil, dass man in einer BIM-Planung gezwungen ist, diszipliniert mit Bauteilen zu arbeiten, und frühzeitig Lösungen suchen muss für die komplizierteren Stellen im Projekt: «Ich schätze die Entscheidungsfreiheit, die mir Vectorworks lässt.» Er empfindet daher die BIM-Planung keineswegs als Einschränkung seiner Kreativität – im Gegenteil. Susanne Keller setzt neben Vectorworks den Model Checker von Solibri ein. Sie sieht einen beträchtlichen Nutzen von BIM in der Prüfung der Koordination: «Im Solibri Model Checker lässt sich unser Referenzmodell mit den Fachmodellen zusammenführen und kontrollieren. Die automatische Kollisionsprüfung liefert Informationen zur Qualitätsverbesserung.»
BIM-Kompetenz als Schlüssel zum Erfolg
Auch Marc Pancera, der als Leiter BIM bei IttenBrechbühl für die Umsetzung der komplexen BIM-Planung des SwissFEL mit Vectorworks Architektur verantwortlich war, betont die Vorteile der Kommunikation über Modelle, die im Vergleich zu früher schneller ist und Missverständnisse vermeidet. «Nicht nur das zeitaufwendige Schreiben von Protokollen nach den Sitzungen entfällt. Ich stelle zudem bei Architektinnen und Architekten wie auch bei den Fachplanern einen höheren Wissensstand zum Projekt fest», sagt Pancera.
Mehr als 3D-Planung
Für Christoph Arpagaus, Mitglied der Geschäftsleitung, gehen die Möglichkeiten der BIM-Methode über die 3D-Planung hinaus. Er sieht eine neue Form der Zusammenarbeit, insbesondere bei der Projektkoordination und beim Austausch von Informationen. Damit etablieren sich Architektinnen und Architekten wieder als Regisseure eines Projekts, die mit ihrem Referenzmodell die Fäden der gesamten Planung in der Hand halten.
4142 Münchenstein
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