Aufbruch in die Zukunft

Die Entscheidung für den Bauentwurf des geplanten Entwicklungs- und Innovationszentrums der Odenwald Faserplattenwerk GmbH (OWA) an ihrem Hauptsitz im fränkischen Amorbach (D) ist gefallen. 23 Planungsentwürfe für das neue Gebäude waren anlässlich dieses nicht offenen Realisierungswettbewerbs von den teilnehmenden Architektur-Büros zur Beurteilung an die sechsköpfige Jury eingegangen.

OWA-Entwicklungs
Innenansicht des Siegerprojekts von Seyfried & Psiuk Architekten. Fotos: OWA
Der Wettbewerbsentscheid um den Entwurf für das OWA-Entwicklungs- und Innovationszentrum ist gefallen.
gun. Die Entscheidung für den Bauentwurf des geplanten Entwicklungs- und Innovationszentrums der Odenwald Faserplattenwerk GmbH (OWA) an ihrem Hauptsitz im fränkischen Amorbach (D) ist gefallen. 23 Planungsentwürfe für das neue Gebäude waren anlässlich dieses nicht offenen Realisierungswettbewerbs von den teilnehmenden Architektur-Büros zur Beurteilung an die sechsköpfige Jury eingegangen.Dabei hatten die teilnehmenden Architektur-Büros sämtliche Freiheiten genutzt, die ihnen die Ausschreibung für die Planung eines repräsentativen und multifunktional nutzbaren Gebäudes gelassen hatte. Nicht zuletzt sollte die Aussenwirkung des Innovationszentrums den Ansprüchen eines Marktführers im Bereich Deckensysteme und -elemente aus Mineralwolle gerecht werden. Die von OWA entwickelten und gefertigten Produkte sollten sich auf erkennbare Art im Entwurf, insbesondere in der Gestaltung der Fassaden widerspiegeln.

Die Vorgaben und Anforderungen waren eher überschaubar gehalten. Die Gesamtgeschossfläche sollte insgesamt 700 m² nicht überschreiten, die Positionierung des neuen Gebäudes war im Ensemble mit den anderen Gebäuden aufgrund der vorhandenen Raumsituation klar festgelegt. Wesentliche Zufahrtswege durften nicht blockiert werden; ein reibungsloser Transport zum neuen Gebäude musste auch für grössere Anlieferungen jederzeit gewährleistet sein. Und auch die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes musste in den geplanten Budgetrahmen passen.

Gestaltung des Raumprogramms

Anspruchsvoller waren die Vorgaben der Ausschreibung stattdessen bei der Gestaltung des Raumprogramms. So war für Test- und Entwicklungszwecke ein Hallraum mit einem Innenraumvolumen von rund 210 m³ (bei über 5 m Höhe) vorgesehen; weiterhin ein «Isolarium», in das eine Klimaprüfkammer integriert werden musste. Weitere Räume für Belastungstests und Fotoshootings, eine Werkstatt sowie drei Schulungsräume, inklusive Lager, sollten auf zwei oder drei Geschossebenen so miteinander in Beziehung gesetzt werden, dass eine optimale Nutzung mit möglichst raschen Zugängen untereinander gewährleistet ist.

Um bei der Vielzahl der Bewerber und Teilnehmer den Auswahlprozess – aus rund 100 Bewerbungen waren 26 Teilnehmer und schliesslich 23 Entwürfe hervorgegangen – so fair und transparent wie nur möglich zu gestalten, hatte das fränkische Unternehmen als Partner die Bayerische Architektenkammer und für die Gesamtbetreuung von Ausschreibung und Wettbewerb das Architektur-Büro arc.grün landschaftsarchitekten.stadtplaner GmbH mit ins Boot genommen.

Auffallend war dabei die Vielfalt der Fassadengestaltung. Gelochte Metalltafeln, Glasoberflächen mit umlaufender Pfosten-Riegel-Konstruktion, Streckmetall-Paneelen oder geometrische Abbildungen kristalliner Strukturen: Hier ging eine Vielzahl verschiedenartiger Konzepte mit einem breiten Angebot an unterschiedlichen Strukturen und Materialien einher. Fast ebenso breit gefächert war das Spektrum der Gebäudeformen und Stilelemente: Von kubischer Schlichtheit über Trapezformen der zwei- oder dreigeschossig angelegten Entwürfe reichte dies bis zu komplexeren Verbindungen mit zusammengesetzten Kuben, ganzen «Gebäuderiegeln» oder «Treppenhausskulptur».

Siegreich aus dem Wettbewerb um den besten Entwurf gingen schliesslich Seyfried & Psiuk Architekten in Schwäbisch Gmünd (D) hervor, 2015 Gewinner eines der «German Design Awards». Ihr dreigeschossiger Gebäudeentwurf überzeugte die Jury vor allem mit seinem durchweg flexiblen Raumkonzept, nach dem man bestimmten Räumen je nach Bedarf unterschiedliche Funktionen zuweisen konnte. Zudem war bei dem Gebäudeentwurf schon konzeptionell die Möglichkeit angelegt, den Korpus bei steigendem Bedarf nach räumlichen Kapazitäten modular zu erweitern.

Den zweiten Platz erreichten fehlig moshfeghi architekten in Hamburg mit ihrem zweigeschossig angelegten Entwurf für das Innovationszentrum. Der dritte Preis im Rahmen der Ausschreibung ging an rüdenauer-architektur in Stuttgart.

owa.de
owa-wettbewerb.de

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Aussenansicht des dreigeschossigen Gebäude-Entwurfs.
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