Werkhallen erfolgreich umgestaltet
Die Werkhallen der Marinebasis von Brest (F), die «Capucins», wurden in einen Ort der Begegnung und der Kreativität umgestaltet.

Identität erhalten
Schliesslich entschied man sich für den Entwurf des Architekten und Stadtplaners Bruno Fortier in Zusammenarbeit mit dem Büro Atelier de l’Ile. Er schlug ein ökologisch ausgerichtetes Stadtviertel in der Verlängerung des Stadtzentrums auf den 16 Hektaren des Industriegeländes der «Capucins» vor, mit gemischt genutzten Wohn- und Bürogebäuden. Die Gemeinde hatte den Wunsch, die Hallen, die einen Komplex von 160 × 150 Metern mit einer Nutzfläche von zirka 25 000 Quadratmetern bilden, zu einem lebendigen Ort zu machen, mit «Aktivitäten, die diesen riesigen Raum mit Leben füllen können». Eine Mediathek, sechs Kinosäle, Le Fourneau (französisches Zentrum für Strassenkunst), eine Kletterhalle, Restaurants und Geschäfte haben darin ihren Platz gefunden. Im Zentrum der ehemaligen Werkhallen wurde ein grossräumiger öffentlicher Platz gestaltet. Dort sind Zeugnisse der früheren Tätigkeit wie Maschinen und Brückenkräne ausgestellt. «Entscheidend war, die industrielle Identität dieses Ortes nicht auszulöschen», erklärt Marc Quelen, Architekt im Atelier de l’Ile, das dieses Projekt gemeinsam mit dem Büro von Bruno Fortier betreut hat. Dies war auch der Grund, warum das Sägezahndach erhalten und die grossen Metallbauelemente mit Stahlprofilen ausgeführt wurden. Davor gab es hier eine Mischung von Holzbauelementen aus verschiedenen Epochen und Winkelstahlrahmen mit Einfachverglasung. Die Bauelemente entsprechen einem Auftragswert von insgesamt 2,8 Millionen Euro.
Profile für hohe Ansprüche
Die wichtigsten Teile sind die riesigen, zwischen die Granitpfeiler gesetzten Rahmen, die sozusagen den Gürtel um das Gebäude bilden. Die Masse sind schwindelerregend: 12 Meter Höhe auf 7,2 Meter Breite. Aus einigen dieser Öffnungen wurden die Motoren und Antriebswellen transportiert, die dann weiter unten in die Schiffe eingebaut wurden. Heute sorgen sie dafür, dass viel natürliches Licht die Räume durchflutet, bieten jedoch gleichzeitig eine gute Wärmeisolierung. Diese Sondermasse verlangen nicht nur ein grosses handwerkliches Können der Bauschlosser, sondern auch Profile, die hohen Ansprüchen an Ästhetik und Stabilität gleichermassen gerecht werden. Die Widerstandsfähigkeit gegen Windlasten ebenso wie die Lastaufnahme der Verglasungen sind wesentliche Kriterien dieser Bauelemente. Ein Teil dieser Rahmen ist mit zweiflügeligen Schwingtüren von 5 × 5 Metern ausgestattet, die sich ganz leicht mit nur einer Hand bewegen lassen. Das Spiel zwischen den Flügeln ist über die gesamte Höhe exakt gleich – eine beeindruckende technische Leistung. Diese exzellente Qualität ist dem Können des Metallbauunternehmens Renouard mit Sitz in Loudéac zu verdanken. Andere Rahmen sind mit integrierten elektronischen Motoren ausgestattet. Die Architekten haben insbesondere die Modularität und das einheitliche Aussehen der Profile des Systems «forster unico» geschätzt, die sowohl eine hohe Festigkeit für die grossen Elemente boten als auch für die kleineren und schmaleren gut geeignet waren, beispielsweise für die gewölbten Oberlichter. Damit die Elemente ein harmonisches Bild abgeben, haben sich die Auftraggeber für Schwingtüren mit Motorantrieb statt für die klassischen Automatikschiebetüren entschieden.
Um Korrosionsgefahren abzuwehren wurde auf die Stahlprofile eine Thermolackierung aufgebracht, sodass eine Beständigkeitsgarantie für zehn Jahre gegeben werden kann.


