Revitalisierung eines Industriestandortes

Die Fenster und Türen des Kesselhauses eines ehemaligen Gaswerks wurden durch das Stahlprofilsystem Janisol Arte originalgetreu rekonstruiert.

Stahlprofilsystem
Die Umnutzung des Areals erfolgt unter dem Thema Energiewende.
Areal Gasometer Schöneberg, Berlin (D)
Die Fenster und Türen des Kesselhauses eines ehemaligen Gaswerks wurden durch das Stahlprofilsystem Janisol Arte originalgetreu rekonstruiert.

gun. Das ehemalige Gaswerk Schöneberg (D) mit Niederdruckgasbehälter und mehreren historischen Backsteinbauten steht als Einzelgebäude und als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Es ist ein besonderer Glücksfall, dass seine Revitalisierung den ursprünglichen Zweck inhaltlich thematisiert und fortführt: Die Umnutzung des Areals erfolgt unter dem zentralen Thema Energiewende. Auch für die energetische Sanierung der Fenster und Türen haben die Architekten eine ganz besondere Konstruktion mit Stahlprofilen entwickelt.Das Gaswerk Schöneberg wurde 1871 zur Versorgung von Schöneberg und der südlich der Spree gelegenen Teile Berlins mit Stadtgas gegründet und im Zuge der steigenden Nachfrage zu einem Standort mit mehreren Gasometern, Werkstätten und Lagergebäuden ausgebaut. Mit der Stilllegung des letzten Niederdruckgasbehälters im Jahr 1995 wurde diese Nutzung endgültig aufgegeben. Erhalten geblieben sind der grösste Gasometer und mehrere historische Backsteinbauten. So das 1925 von Alfred Messel im Stil der Märkischen Backsteingotik errichtete Wasserturmgebäude mit Kesselhaus, dazu Reglerhaus, Schmiede und Werkstatt, die als Einzelgebäude und als Gesamtanlage unter Denkmalschutz stehen.

Neues Quartier

2006 wurde das Gelände an einen Berliner Projektentwickler verkauft, der seither unter dem Namen Euref-Campus (Euref steht für Europäisches Energieforum) ein neues Stadtquartier entwickelt. Die historischen Bauten wurden nach und nach saniert; Neubauten werden mit besonderem Augenmerk auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit errichtet. Während die Neubauten als Büroflächen vermietet werden, ermöglichen flexibel kombinierbare Event-Flächen in den denkmalgeschützten Gebäuden unterschiedlichste Veranstaltungsformate.

Die Veranstaltungskuppel im Gasometer ist ein eindrucksvoller Ort für Kongresse, Symposien und Firmen-Events. Die ehemalige Werkstatt mit ihrem unverfälschten industriellen Charme bietet Raum für Veranstaltungen im kleineren Rahmen, das Reglerhaus mit seiner stilvollen Einrichtung eignet sich für exklusive Dinner in kleiner Runde. Wasserturm und Kesselhaus wiederum überzeugen durch ihre originalgetreu restaurierte Architektur. Im obersten Stockwerk des Turms befindet sich ein kleines Hotel mit drei liebevoll eingerichteten Zimmern. Hier wurden die Fenster mit dem Stahlprofilsystem Janisol Arte originalgetreu rekonstruiert.

Eine ganz besondere Konstruktion schwebte den Architekten für die Sanierung der Fenster und Türen von Wasserturm, Reglerhaus und Schmiede vor. Hoch wärmedämmende Glasscheiben wurden in einen Stahlrahmen aus Janisol Primo gefasst, und eine Sprossung aus T-Stahlprofilen wurde von aussen aufgesetzt. Zur weiteren Profilierung wurde den T-Stahlprofilen in der Werkstatt von Metallbau Windeck, Kloster Lehnin, eine Stahlaufkantung aufgeschweisst. Mit dieser aufwendigen Vorgehensweise verwirklichten die Architekten den hohen gestalterischen Anspruch des Bauherrn bis ins Detail.

Die besondere Sorgfalt im Detail macht sich auch an anderen Stellen bemerkbar. Alles in allem vermittelt der Euref-Campus ein historisch anmutendes Ambiente, ohne es an zeitgemässem Komfort mangeln zu lassen. Seit Beginn der Standortentwicklung haben sich auf dem Areal mehr als 100 Unternehmen und Forschungseinrichtungen angesiedelt.

Das kontinuierlich angepasste Energiekonzept versorgt die Gebäude weitgehend mit klimaneutraler Energie. Heute erzeugen auf dem Gelände installierte Fotovoltaik-Anlagen, Windkrafträder und ein durch die Berliner Gaswerke Gasag mit Bio-Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk den Grossteil der vor Ort benötigten Energie. Dadurch erfüllt der Euref-Campus nach einer Analyse der Deutschen Energie-Agentur (dena) schon heute das CO2-Klimaschutzziel der Bundesregierung für 2050.

jansen.com

Stahlprofilsystem
Am Kesselhaus wurden hoch wärmedämmende Glasscheiben in einen Stahlrahmen gefasst, und eine Sprossung aus T-Stahlprofilen wurde von aussen aufgesetzt.
Stahlprofilsystem
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