Identifikation durch Material und Farbe

Die Fassadensanierung an der Otto-Hahn-Schule in Hamburg (D) hat mit einer konzentrierten Material- und Farbwahl an den Fassaden erzielt, dass sich Schüler wieder stärker mit ihrem Schulort identifizieren.

Otto-Hahn-Schule
Die Fassadenplatten an der Frontseite haben dieselbe Farbigkeit wie die Blindpaneele an der rückseitigen Pfosten-Riegel-Konstruktion.
Von Dipl.-Ing. Christian Roestel, PBR Planungsbüro Rohling AG (Text) und Ulrich Hoppe (Bilder)
Die Fassadensanierung an der Otto-Hahn-Schule in Hamburg (D) hat mit einer konzentrierten Material- und Farbwahl an den Fassaden erzielt, dass sich Schüler wieder stärker mit ihrem Schulort identifizieren.

Die Otto-Hahn-Schule, eine Ganztagsschule an der Jenfelder Allee im Bezirk Hamburg-Wandsbek, wurde 1974 erbaut und ist derzeit Lern- und Lebensort für rund 1500 Schüler und 140 Lehrkräfte. Die weitläufige Anlage umfasst 18 Gebäudeteile auf einer Grundstückfläche von rund 45 000 Quadratmetern. Die Schulgebäude wurden überwiegend in Elementbauweise mit Waschbetonelementen errichtet, einige davon in den Jahren 1997/98 saniert. Die Bestandsgebäude A bis D und G sowie zwei Sporthallen auf dem nördlichen Teil des Grundstücks waren nicht Teil dieser Sanierungsmassnahmen, sodass die Gebäudesubstanz grösstenteils dem ursprünglichen Errichtungszustand von 1974 entsprach. Um diese Gebäude sowohl im Innenraum als auch im Bereich der Fassade an moderne Standards anzupassen, erfolgte während des laufenden Schulbetriebs eine innere und äussere technische und energetische Sanierung.

Farbgestaltung

Die identitätsstiftende Farbgestaltung stellte das Leitthema der Entwurfsidee für die Innenraumgestaltung und die Fassadensanierung dar. Gestalterisch konzentriert sich die Planung auf die Fassadenmaterialien Faserzement und Holz. Das Klassengebäude G bestand aus einer Stahlskelettkonstruktion mit Beton-Fertigteildecken und vorgehängten Waschbeton-Fassadenelementen. Nach dem vollständigen Rückbau blieben lediglich das Stahlskelett mit Betondecken und das bereits im Jahr 2012 sanierte Dach erhalten. Im Anschluss an die brandschutzgerechte Verkleidung der Stahlkonstruktion erfolgte der Aufbau einer neuen Fassade aus hinterlüfteten Faserzementplatten in changierenden Beigetönen an einer neuen Unterkonstruktion.

Bei dem Bestandsgebäude A handelte es sich um ein zweigeschossiges Gebäude in Stahlbetonskelett- und Massivbauweise. Die Anbringung der neuen Lärchenholzverkleidung erfolgte hier an der noch intakten Mauerwerkskonstruktion.

Die Farbigkeit der Blindpaneele im Brüstungsbereich der rückseitigen Pfosten-Riegel-Konstruktionen wird an der Frontseite durch die Faserzementplatten wieder aufgenommen. Im Innenraum setzt sich die Farbgebung fort, sodass den Schülern eine bessere Identifikation mit «ihrem Gebäude» ermöglicht wird. ●

Otto-Hahn-Schule
Otto-Hahn-Schule
Die identitätsstiftende Farbgestaltung stellte das Leitthema der Entwurfsidee für die Innenraumgestaltung und Fassadensanierung dar.
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