Ein Schloss wird neu gekrönt

Schloss Fürstenau im Domleschg wurde umfassend saniert. Besonders ins Auge sticht das Schlossdach, das wie eine prachtvolle Krone wirkt.

Gasser Ceramic
Detailgenaue und präzise Arbeit war oberstes Gebot.
Biberschwanz-Ziegel von Gasser Ceramic
Schloss Fürstenau im Domleschg wurde umfassend saniert. Besonders ins Auge sticht das Schlossdach, das wie eine prachtvolle Krone wirkt.
gun. Mit viel Fleiss, Liebe zum Detail und unter Wahrung vieler historischer Details haben die neuen Eigentümer ihr Anwesen in Fürstenau renoviert, wonach das neue Schlossdach nun alle Blicke auf sich zieht. Die Bauherrschaft suchte einen gelblichen Ziegel, der nicht homogen, sondern nuanciert wirkte wie die letzten noch vorhandenen Originalziegel, und entschied sich für den Biberschwanz-Ziegel gewellt 17/38 (BX) als Eindeckmaterial. Bei den ersten Musterflächen waren die Eigentümer skeptisch, weil der Gelbton des vorgeschlagenen Ziegels sehr auffällig und gewöhnungsbedürftig erschien. Im Vergleich mit dem Originalziegel zeigte sich aber, dass unter der Patina die hellen Naturfärbungen genau den gleichen warmen Gelbton zeigten wie die Tondachziegel von Bardonnex.

Auf die alten Dachsparren direkt montiert

Vom Biber überzeugt ist auch der beauftragte Polybaumeister Samuel Egger von Meli AG: «Der Biber macht dieses Dach unverwechselbar. Ohne ihn wären die Ausstrahlung und das bewundernswerte Äussere des Schlosses verloren gegangen.» Den seit 2005 für die Meli AG tätigen Dachdecker verblüfft die vielfältige Optik des Bardonnex-Ziegels immer wieder aufs Neue. «Jeder einzelne Ziegel ist farblich ein Unikat. Die Qualität sieht und spürt man. Ein ganz spezielles Produkt. Gerade deshalb passt es perfekt zu diesem Schloss.» Umso spannender, herausfordernder und alles andere als alltäglich waren denn auch die Sanierungsarbeiten am Dach. «Das Schloss besitzt vielerorts noch alte, nach Traditionshandwerk gefertigte Gewerke, wie man sie heute nur noch selten sieht. Zum Beispiel gibt es beim Schloss kein Unterdach. So mussten wir die Ziegel-Lattung und das Biberdach direkt auf die alten Dachsparren montieren», erklärt der Polybaumeister und fügt an: «Solch ein Gebäude einzudecken, ist selbst für uns Profis aussergewöhnlich.» Deshalb haben er und sein Team bei den Blechanschlüssen und den First- und Gratausführungen ganz besonders darauf geachtet, die Anschlussdetails so präzise wie möglich auszuführen. Die Herausforderungen begannen schon in der Planungsphase. Mehrere Wassereinbrüche hatten die Dachkonstruktion über die letzten Jahrzehnte beschädigt, was auch die darunter liegenden Stuckdecken und Wände arg in Mitleidenschaft gezogen hatte. Die grösste Aufmerksamkeit galt dem Dachfuss, insbesondere direkt über dem Festsaal. Der Zimmermann musste das Dachwerk rundum verstärken, ergänzen oder sogar ersetzen. «Wir mussten höllisch aufpassen, dass wir beim Abbruch und Wiederaufbau die wunderschönen Stuckdecken nicht verletzten», erklärt der erfahrende Polybaumeister. Nach diversen Abklärungen mit Fachexperten entschied sich die Bauherrschaft für die Erstellung eines Notdaches. Nur so war es möglich, die umfangreichen Arbeiten am Dach fachmännisch auszuführen und die Schäden an den unterschiedlichen Gewerken gleichzeitig zu beheben. Ausserdem konnten die Verantwortlichen die Bausubstanz sorgfältig prüfen. Wegen der schwierigen Zufahrt zum Schloss war die Sanierung auch logistisch keine leichte Aufgabe. Erschwerend kam hinzu, dass erst während der Arbeiten das gesamte Ausmass der Schäden zum Vorschein kam. Dies erforderte von allen beteiligten Handwerkern höchste Flexibilität und Koordination. Samuel Egger und sein Team waren abhängig von anderen Handwerkern wie dem Baumeister, der diverse Kamine sowie das Portal über dem Haupteingang neu aufmauern musste. Trotz den Anstrengungen und teils widrigen Umständen zweifelte Samuel Egger nie am Erfolg des Projekts: «Wenn alle professionell zusammenarbeiten, ist jedes Problem lösbar. Die Dachsanierung wurde von der Bauherrschaft und den Experten professionell geplant und vorbereitet. Wir hatten somit ausreichend Zeit, das nötige Material auf Platz zu schaffen und sämtliche Arbeitsabläufe sowie Schnittstellen entsprechend zu koordinieren. So blieb immer noch Energie für all das Ausserplanmässige, was solch eine aufwendige Sanierung mit sich bringt.»

gasserceramic.ch

Gasser Ceramic
Biberschwanzziegel decken selbst Dachaussparungen und Lukarnen spielerisch und bringen Charakter und Farbenspiel auf das Dach.
Gasser Ceramic
Das Notdach ermöglichte wetterunabhängiges Arbeiten unter Optimalbedingungen.
(Visited 60 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema

up to date mit dem
Architektur+Technik Newsletter
Erhalten Sie exklusive Trends und praxisnahe Innovationen mit Architektur+Technik –direkt in Ihr Postfach.
anmelden!
Sie können sich jederzeit abmelden!
close-link