Säulen des Lernens

Der von Labics und Topotek1 entworfene erste Teil des Entwicklungsplans für den Campus Bio-Medico in Rom ist fertiggestellt. Das Gebäude «CuBo» befolgt und interpretiert das breitere System geometrischer Regeln, das im Masterplan «Horti Academici» von 2018 festgelegt wurde.

Das Gebäude um- fasst drei Etagen mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 10 500 Quadratmetern. (Fotos: Filippo Romano)

Das von Labics and Topotek1 entworfene Gebäude hat ein kompaktes und doch offenes, durchlässiges Volumen. Es enthält Säulengänge, Innenhöfe, überdachte Passagen und Räume in doppelter Höhe, die sich in einer Abfolge von offenen, äusseren und inneren Räumen entfalten. Mitten im Grünen gelegen und an einem sanften Hügel angrenzend sowie mit Anschluss an die bestehende Poliklinik der Universität entfaltet sich eine nuancierte und komplexe Untermalung der neuen Architektur.

Gebäude und Freiflächen sind nach einem quadratischen Raster mit einer Seitenlänge von 66 Metern angeordnet.

Integriert

Der Masterplan von Labics und Topotek1 mit dem Titel «Horti Academici» zielt darauf ab, den Standort aufzuwerten, indem Gebäude und Freiflächen nach einem quadratischen Raster mit einer Seitenlänge von 66 Metern angeordnet werden – als Neuinterpretation der römischen Zenturie. Die unberührte Landschaft des nahe gelegenen Naturschutzgebiets wird auf kreative Weise in den Campus integriert, wobei das geometrische Raster durchbrochen wird, um ein «grünes» Rückgrat zu bilden, das sich durch das gesamte Projekt zieht.

Das neu errichtete Gebäude trägt den Namen «CuBo» als Akronym für Cultural Box. Es ist Teil der ersten Phase des Entwicklungsplans für den Campus Bio-Medico in Rom, der den Bau neuer Einrichtungen für die Bereiche Bildung, Gesundheit, Forschung und Unterkunft umfasst. Der Grundriss orientiert sich an den übergreifenden Kriterien des Masterplans und interpretiert diese. «CuBo» ist deshalb ebenfalls als Quadrat mit einer Seitenlänge von 66 Metern konzipiert und in zehn Felder von 6,6 Metern unterteilt.

Das im September 2023 fertiggestellte Gebäude umfasst drei Etagen mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 10 500 Quadratmetern. Es beherbergt acht Klassenzimmer mit je 176 Plätzen, die in zwei Klassenzimmer mit je 88 Plätzen unterteilt werden können. Ausserdem gibt es ein Auditorium mit 330 Plätzen, das in zwei Auditorien mit je 165 Plätzen unterteilt werden kann. Die Einrichtung umfasst zudem eine Cafeteria, einen grosszügigen multifunktionalen Studienbereich, einen Fakultätsbereich mit Sitzungsräumen unterschiedlicher Grösse und ein Simulationszentrum.

Interaktionen fördern

Durch die scheinbare Einfachheit des Grundrisses können die enstandenen Mikroumgebungen für verschiedene Aktivitäten nebeneinander bestehen. Mit dem Ziel, innovative Bildungsumgebungen zu schaffen, entstanden im neuen Universitätsgebäude flexible Räume mit unterschiedlichen Spezialisierungsgraden. Das Gebäude zeichnet sich durch verbindende und zirkulierende Räume aus, die ein zentrales Thema bilden. Weitläufige Bereiche haben dabei eine hohe Bedeutung, denn sie fördern Interaktion sowie Zusammenkünfte und nehmen daher 50 Prozent der Gesamtfläche ein. Dieses Konzept wird besonders in Schlüsselbereichen wie dem Eingangsportikus, dem Atrium, dem Auditorium, dem Studienraum und dem Innenhof deutlich, wo eine Abfolge von Räumen in doppelter und einfacher Höhe das Gesamtambiente aufwertet. Das Auditorium für gemeinschaftliche Versammlungen ist die Herzkammer des Gebäudes. Die abgestuften Sitzreihen sowie ein hoher Anteil an Verglasungen in diesem Innenbereich ermöglichen eine Durchdringung der räumlichen Abfolge durch das gesamte Gebäude. «CuBo» ist so konzipiert, dass es die physischen und visuellen Beziehungen zur Aussenwelt verstärkt. Dank seines offenen Charakters entsteht im neuen Gebäude Lebendigkeit, die sich ebenfalls auf künftige Architekturen überträgt. ●

 

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