Nachhaltigkeit im Fokus

In der kalten Jahreszeit sind die üblicherweise saftigen Sommerwiesen der Surselva weiss gefärbt. In Laax, in der Bündner Berglandschaft, wird nachhaltig gelebt und gewirtschaftet. Ein Trendsetter im Vorzeigeprojekt Greenstyle ist das Design Hotel Rocksresort.

Rocksresort exterior winter
Alpiner Lebensstil wird in Laax neu interpretiert, indem sich die Gastgeber rundum für den schonenden Umgang mit Ressourcen einsetzen.
Von Julia Faulhaber (Text) und Rocksresort (Bilder)
In der kalten Jahreszeit sind die üblicherweise saftigen Sommerwiesen der Surselva weiss gefärbt. In Laax, in der Bündner Berglandschaft, wird nachhaltig gelebt und gewirtschaftet. Ein Trendsetter im Vorzeigeprojekt Greenstyle ist das Design Hotel Rocksresort.
Die zehn ikonischen Quader aus Valser Quarzit signalisieren schon von aussen, dass es sich beim Rocksresort um keine konventionelle Ferienanlage handelt. Alpiner Lebensstil wird hier neu interpretiert, indem sich die Gastgeber rundum für den schonenden Umgang mit Ressourcen einsetzen. In 186 Apartments, acht Restaurants, fünf Bars sowie neun Shops wird das Sustainability-Konzept konsequent umgesetzt.

Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit

Greenstyle wird im Rocksresort schon seit 2010 praktiziert. Reto Gurtner, Präsident und Delegierter der Weissen Arena Gruppe, erinnert sich: «Bereits in den frühen Tagen der ökologischen Bewegung, in den 1970er-Jahren, wurden mir die Augen geöffnet.» Was damals noch ganz allgemein mit dem Begriff Umweltschutz beschrieben wurde, umfasste meist nur das Energiesparen. Heute ist man weiter und achtet auf Energieeffizienz, um den Gästen weiterhin alle Annehmlichkeiten einer zeitgemässen Designhotelanlage zu bieten.

Im Rocksresort bedeutet das zum Beispiel, dass die Gebäude mit Holzpellets vollständig mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Der Strom kommt aus regionaler Wasserkraft. Aber auch die Abfalltrennung und das umweltgerechte Recycling helfen dabei, den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren. Sämtliche Bahnanlagen des Skigebiets werden CO₂-neutral betrieben, und in den Restaurants werden regionale Lieferanten bevorzugt. Bei der Bekleidung der Mitarbeitenden achtet das Management auf eine nachhaltige Herstellung.

Als 2017 zum ersten Mal ausgewählte Hotels für das «World’s Best Green Ski Hotel» zur Wahl standen, erreichte das Rocksresort den ersten Platz – und wiederholte das 2018. Damit wurden sein verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen sowie die Einhaltung der Minergie-Standards gewürdigt. Urlaub im Einklang mit der Natur ist hier gerade für Familien und Gruppen mit gutem Gewissen möglich.

Regional und saisonal bei den Speisen

Es versteht sich von selbst, dass Greenstyle ebenfalls beim Essen und Trinken angesagt ist. Besonders augenfällig ist das im Riders Restaurant, wo vegetarische, biologische, aber vor allem regional-saisonale Produkte auf den Tisch kommen.

Das zweite Aushängeschild ist das gemütliche Restaurant Mulania, das sich als kulinarischer Fixpunkt von Laax etabliert hat. Unter der versierten Führung von Sascha Meyer werden Spezialitäten auf 16-Gault-Millau-Punkte-Niveau serviert, die ihren Ursprung in der Gegend haben. Die einstige Casa Murschetg wartet mit einem Weinkeller auf, der natürlich lokale Tropfen berücksichtigt. Fromagier Rolf Beeler stellt dazu eine Selection – auch einheimischer – Käsesorten zusammen.

Im «Grandis Ustria da vin», einer Vinothek mit angegliedertem Restaurant, stehen über 1000 Weine zur Auswahl, die das Raclette vom offenen Buchenholzfeuer, die Grilladen und Salumi angemessen begleiten. Auch die Polenta wird direkt aus dem heissen Kessel serviert. Das «urige Brot» stammt von der Bäckerei Romana aus Laax: kurze Wege für mehr Frische und Klimaschutz.

Verlässliches Netz

Bei all dem handelt das Rocksresort nicht im Alleingang. Seine Greenstyle-Massnahmen sind eingebettet in das ganzheitliche Programm der Destination Flims-Laax-Falera. So befinden sich in der Parkgarage der Ferienanlage zwei Tesla-Destination-Charging-Stationen. Die E-Bikes des Designhotels «tanken» ökologisch produzierten Strom, denn 100 Prozent der auch für das Skigebiet benötigten Elektrizität kommen aus CO₂-neutralen Quellen. Aufladestationen für Elektroautos und -velos finden die Gäste in der gesamten Region. Wer abends unterwegs ist, kann beispielsweise mit einer App einen E-Shuttle «on demand» rufen.

Sämtliche seit dem Greenstyle-Switch 2010 gebauten Bahnen laufen mit Photovoltaik. Die Abwärme ihrer Motoren gewinnt man zum Teil zurück und beheizt damit wiederum die Bahnstationen.

Alles zum Schutz der Natur

Die Devise der Destination ist es, der Natur stets etwas zurückzugeben, wenn ihr etwas genommen wird. So wurde im Rocksresort als Ausgleich zum Pumptrack und zum Snakerun aus Asphalt gleich nebenan ein Wildbienenparadies erbaut. In ihrem eigenen Habitat dürfen die stark gefährdeten Wildbienen ungestört ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: feinen Bergblumennektar sammeln. Durch entsprechende Pflanzen fördert das Resort die Bestäubung und bietet den Wildbienen mit Insektenhotels ein sicheres Zuhause und beste Möglichkeiten zur Vermehrung.

Ein weiteres beeindruckendes Projekt ist der Laaxer «Last Day Pass». Der 5. April 2056 wird als letzter Tag prognostiziert, an dem man auf dem stetig schmelzenden Vorabgletscher talwärts fahren kann. Das Naturwunder liegt unweit des Unesco-Welterbes Tektonikarena Sardona. Um das ewige Eis so lang wie möglich zu schützen, kann man mit dem Kauf eines «Last Day Pass» einen Beitrag in Form einer CO₂-Kompensation leisten. Für jeden gekauften Pass wird ein Baum auf dem Crap Sogn Gion geplanzt. Der «Last Day Pass» wurde zudem erst kürzlich mit zwei Innovationspreisen ausgezeichnet.

Klimaschutz und Design perfekt vereint

Die Landschaft von Flims-Laax-Falera ist von zeitloser Schönheit. Vor rund 10 000 Jahren formte der berühmte Flimser Bergsturz das Gebiet und gab faszinierende Gesteinsformationen frei. Das Resort nimmt diese Stimmung auf, indem die Apartmenthäuser wie zufällig liegen gebliebene Findlinge rund um einen zentralen Platz gruppiert sind. Die natürlichen Materialien sind ebenso in der Innenausstattung wiederzufinden, in Schlafräumen aus unbehandeltem astigem Eichenholz und in Wänden sowie Böden aus Sumpfkalk und Beton. « Man kann die Nachhaltigkeit mit gutem Design vereinfachen», sagt Reto Gurtner dazu. Für sein Architekturkonzept wurde das Resort vom Londoner Magazin «Wallpaper» mit dem Design-Award in der Kategorie «Best New Ski Resort» belohnt. Ebenso eindrücklich ist jedoch, wie natürlich es sich in die Vision einreiht, die erste CO₂-neutrale alpine Feriendestination der Alpen zu werden. ●

«Man kann die Nachhaltigkeit mit gutem Design vereinfachen.» Reto Gurtner
Rocksresort outdoor ski
rocksresort exterior sommer
Urlaub im Einklang mit der Natur ist gerade hier für Familien und Gruppen mit gutem Gewissen möglich.
Rocksresort interior room
Natürliche Materialien sind ebenso in der Innenausstattung wiederzufinden, in Schlafräumen aus unbehandeltem astigem Eichenholz und in Wänden sowie Böden aus Sumpfkalk und Beton.
Rocksresort interior room
Für sein Architekturkonzept wurde das Resort vom Londoner Magazin «Wallpaper» mit dem Design-Award in der Kategorie «Best New Ski Resort» belohnt.
Rocksresort interior room
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