Hotels und Restaurants – Man fühlt sich sofort willkommen
Das Hotel Continental Park in Luzern wurde in nur acht Wochen bei laufendem Betrieb umgebaut. Hotellobby und Restaurant sind dabei näher zueinander gerückt.

«Die Pedrazzettis wussten, was sie wollten», sagt Markus Kirchhofer. Er ist Inhaber der Bel Etage AG in Willisau und Leiter des Umbauprojekts. Mit der Besitzer- und Betreiberfamilie des Hotel Continental Park verbindet ihn ein langjähriges, freundschaftliches Verhältnis. «Markus kennt unsere Branche, unser Haus, unsere Kunden, weiss, wohin wir wollen», so Geschäftsführer Alessandro Pedrazzetti. Schon die Hotelzimmer und die Säle bauten sie gemeinsam um. Damals noch unter der Leitung von Vater Gabriele Pedrazzetti.Nun also die Lobby und der angrenzende untere Teil des Restaurants. Ende 2017 setzte man sich erstmals zusammen. «Wir haben Ideen ausgetauscht, unsere Ziele aufgezeigt», so Alessandro Pedrazzetti. Rund ein Jahr lang wurde geplant, konzipiert. Die Anforderungen waren klar: Hotel und Restaurant sollen miteinander verbunden werden, transparent und freundlich soll es wirken. «Bei uns übernachten Geschäftsleute genauso wie Touren-Velofahrer und Familien», erzählt der Hotelier. Alle sind herzlich willkommen, das soll man spüren als Gast.
Offenheit und Transparenz
Im Februar 2019 wurde das Projekt abgeschlossen. Die augenfälligste Neuerung: Hotellobby und Restaurant Bellini trennt nur noch eine Glaswand. Sie lässt sich weit öffnen, die Trennung fast ganz aufheben. Zuvor gab es hier eine Mauer und eine schmale Holztür. Nun ziehen sich Decke und der Boden gut sichtbar durch alle Räume. Es entstand eine Einheit – und viel zusätzlicher Raum. Im Grenzbereich zwischen Hotel und Restaurant finden oft Steh-Apéros statt. «Früher traten sich die Gäste oft auf die Füsse. Nun haben sie Platz, fühlen sich freier. Und auch das Personal kommt besser durch», sagt Pedrazzetti.
Form und Funktion
Innenarchitektur und Einrichtung sind also praktisch gedacht. Der Stehtisch etwa, die bequemen Ledersessel: Alles lässt sich einfach verschieben. Das schafft Platz. Auch das Licht lässt sich an den jeweiligen Anlass anpassen. Und das Backoffice: Es fügt sich perfekt ins Konzept. Zugleich vereinfacht es den Alltag der Mitarbeitenden. «Nehmen wir eine vermeintliche Kleinigkeit: die Schublädli im Büro. Wir haben stundenlang ausprobiert, welches toll aussieht und zugleich gut funktioniert», erzählt Innenarchitekt Kirchhofer. Diese Detailliebe zeichnet die Bel Etage AG aus. Gleichzeitig will man das Besondere schaffen. «Wir übergeben unseren Kunden immer etwas Einzigartiges», so Kirchhofer. Das Feedback gibt ihm Recht. «Gerade unsere Stammgäste reagieren sehr gut auf die Veränderung», sagt Alessandro Pedrazzetti. «Sie verstehen, dass ein gutes Hotel immer im Wandel ist.»
Timing und Logistik
Reklamationen gab es während des Umbaus kaum. «Drei Gäste haben sich beschwert. Das tut uns leid, aber so war es halt», so der Gastgeber. Zufrieden ist er trotzdem: «Wir bewegen uns da im Promillebereich.» Ausgeklügelte Logistik, Organisation und Timing sorgten während der Renovationsarbeiten für ein Maximum an Komfort und Ruhe. Klar, ganz ohne Staub und Unannehmlichkeit geht ein solches Projekt nicht über die Bühne. Und ganz ohne Schliessung wohl auch nicht. Drei Tage lang war das Hotel Continental Park zu – für die wirklich lauten Arbeiten.
«Unser Dank gilt da Markus Kirchhofer», sagt Pedrazzetti. Planung, Umsetzung, Bauleitung lagen in seinen Händen. Dazu die Abklärungen mit Feuerpolizei, Statiker, Gebäudeversicherung etc. pp. «Die enge Projektführung mit einem Minimum an Schnittstellen hat sich bewährt», so der Innenarchitekt, «das spart Zeit, Geld und Nerven.» Und der Auftraggeber hat für alle Angelegenheiten denselben Ansprechpartner. Zurück zur Innenarchitektur. Die Gäste finden sie toll, die Mitarbeitenden praktisch – und sie wirkt zeitlos. «Es war uns wichtig, Materialien zu verwenden, die nicht nur schön sind, sondern auch lange schön bleiben», so Pedrazzetti. Schliesslich wollen wir nicht in fünf Jahren schon wieder renovieren.
Besonders angetan hat es ihm die farbigen Tapete, rechts der Rezeption. «Ein schöner Farbtupfer», sagt er, «wirkt fast wie ein Gemälde.» Und welches ist Markus Kirchhofers Lieblingsstück? «Die Decke», sagt er, «sie zeichnet sich durch mehrere Besonderheiten aus.» So gleicht sie die unterschiedlichen Raumhöhen aus, ohne dass es auffällt notabene. Sie wirkt lärmdämmend. Und die kleinen Leuchten darin sind flexibel einsetzbar. Je nach Anlass, kann die Lichtstimmung verändert werden. Ästhetisch und funktional: ein Sinnbild für den gesamten Umbau. ●
Hotel Continental Park Luzern






