Eingereiht
Mit dem neuen Ausbildungszentrum Allmend West in Thun haben 3B Architekten neue Gebäude geschaffen, die dem Schweizer Militär künftig für Ausbildungszwecke dienen.
Das neue Areal des Ausbildungszentrums Allmend West in Thun bildet das Bindeglied zwischen kleiner Allmend (Industriegebiet) und grosser Allmend (Landschaftsraum). Gleichzeitig ist es der Abschluss eines Infrastrukturstreifens, welcher sich von der Mannschaftskaserne über die Dufourkaserne Richtung Westen zieht. Die neuen, von 3B Architekten entworfenen Gebäude reihen sich sprichwörtlich in die hohe Baukultur des Waffenplatzes ein.
Zusammengefasst
Die Aufteilung in drei Volumen und die niedrige Gebäudehöhe helfen dem Neubau, sich in den nordseitigen Strassenraum einzugliedern, und lassen zugleich den Ausblick auf die Stockhornkette frei. Südseitig werden die Volumen vom durchlaufenden Vordach zu einem Ensemble zusammengefasst und reagieren so auf die Weite der grossen Allmend. Alle drei Gebäude haben einen Hallenteil, welcher sich mit grossen Toren nach Süden orientiert und öffnet.
Nordseitig daran angebaut befindet sich der zweigeschossige Theorieraumteil. Als Bindeglied zwischen beiden Gebäudeteilen fungiert eine Erschliessungszone, welche der Personen- und Medienverteilung dient. Die östlichen, westlichen und nördlichen Fassaden sind mit einer grossteiligen Schuppung verkleidet und nordseitig mit Lochfenstern perforiert. Die Schuppung macht die Geschossigkeit nach aussen sichtbar und rhythmisiert die Länge der Gebäude. Südseitig ist die Fassade durch Binder, Stützen und die dazwischenliegenden Tore gegliedert.
Durch die sägerohe Behandlung wirken die Gebäude samtartig und gliedern sich so in den umgebenden Landschaftsraum ein. Alle Hallen- und Theorieraumtrennwände sind frei einteilbar und können zukünftige Nutzungsanpassungen aufnehmen. Die Flexibilität wird durch Doppelböden im Theorieraumbereich und ein adaptives Haustechnikkonzept unterstützt.
In jedem der drei Gebäude ist über dem Haupteingang ein Pausenraum mit übergrossem Fenster angeordnet. Die Materialisierung mit dunkler Eiche, textiler Wand- und Deckenverkleidung sowie einer Hängelampenskulptur macht den Raum zum «Wohnzimmer» der Nutzenden.
Nachhaltigkeit
Dank eines reduzierten Untergeschosses in Massivbauweise und einem reinen Holzbau in den darüberliegenden Geschossen konnte die Bauzeit optimiert und maximal CO2 gebunden werden. Durch die Vergabe der Arbeiten von mehr als 80 Prozent an regionale Unternehmungen und den Einsatz von Holz aus der Schweiz waren die Transportwege kurz und die graue Energie konnte auf ein Minimum reduziert werden.
Alle Dachflächen sind extensiv begrünt und bilden Lebensräume für Insekten und Reptilien. Eine Ansaat von ortsansässigen Orchideen lässt die vorhandene Biodiversität auf den Dächern weiterbestehen. Die klare Systemtrennung und die Verwendung von Eco-zertifizierten Baustoffen ermöglichen einen unkomplizierten Rückbau der Gebäude.