Alpinbau – Alpinbau – Alt und Neu verschmelzen zu einem neuen Ganzen

In Lenzerheide wurde ein Ferienhaus umgebaut, Stein und Holz waren dabei zentrale Elemente.

Lenzerheide
Die Reduktion der Materialisierung schafft Klarheit im Konglomerat von Alt und Neu.
Von Uwe Guntern (Text), Ursula Litschi und Dahinden Heim Partner Architekten (Bilder)
In Lenzerheide wurde ein Ferienhaus umgebaut, Stein und Holz waren dabei zentrale Elemente.

Das Bauen in den Alpen charakterisierte sich während Jahrhunderten durch die Verwendung von Materialien aus der unmittelbaren Umgebung. Das war auch bei diesem Haus in Lenzerheide der Fall. Es wurde im Jahre 1959 als Landhaus für eine Hamburger Familie erstellt. Aus dieser Zeit hat das Gebäude bis heute Stilelemente aufgenommen.Die derzeitigen Besitzer wandten sich mit ihren Umbauwünschen an die Dahinden Heim Partner Architekten aus Winterthur. Deren Projekt liegt ein Raumplan zugrunde, der das Gebäude in einen Wohnbereich mit einer grosszügigen, durch einen Kamin gegliederten Halle und einen L-förmigen, den Wohnraum umgebenden Bereich mit Schlafzimmern und Nebenräumen zoniert. Die Wohnraumerweiterung wird dabei auf selbstverständliche Art vorgenommen, sodass Alt und Neu zu einem neuen Ganzen verschmelzen. Die Typologie des Grundrisses zeigt sich an der Fassade durch in Natursteinmauerwerk ausgeführte Gebäudeecken und dazwischenliegenden, mit Holz und Glas verkleideten Bereichen. Das Dach legt sich als flach geneigtes Giebeldach über den eingeschossigen Gebäudekörper und deckt auch ein dem Wohnraum vorgelagerten Sitzplatz.

Wir sprachen mit Lukas Grossert von der Geschäftsleitung des Architekturbüros Dahinden Heim Partner Architekten über das Ferienhaus in Lenzerheide und die Besonderheiten des Umbaus. «Wir wollten die natürlichen Materialien zeigen», erläutert der Architekt. «Und wir wollten die Materialwahl beschränken. Zuletzt konzentrierten wir uns auf eine Reduktion, und zwar ausschliesslich auf Stein und Holz.» Bei der Auswahl für das Natursteinmauerwerk orientierte man sich am bestehenden Gebäude und am dort bereits verbauten Naturstein. Dann erfolgte die Analyse. Es musste geklärt werden, welcher Stein überhaupt infrage kommt. Denn im Verbund mit den bestehenden Steinsorten musste wieder eine Einheit gebildet werden.

«Wir wollten die natürlichen Materialien zeigen, bei deren Wahl wir uns auf Stein und Holz beschränkten.»
Lukas Grossert

«Wir entschieden uns schliesslich für Soglio-Gneiss und Andeer-Granit als Material für das Fassadenmauerwerk und die Malencoplatten als schützendes Material auf dem Dach. So stellten wir den Zusammenhalt sowohl zwischen Alt und Neu als auch zwischen Innerem und Äusserem her. Der Andeer-Granit wurde zudem als gebrochener Zuschlagsstoff für die Terrazzobeläge des Wohnraums verwendet, und das Mauerwerk erscheint auch im Innenraum beim Cheminéekörper.»

Beim Holz wurde die reduzierte Materialwahl fortgesetzt. «Die Formensprache und die Ausbildung waren schon lebendig genug, als dass noch zusätzliche verschiedene Holzarten hätten eingesetzt werden müssen», erklärt Grossert. «Der Bauherrenwunsch war, dass möglichst einheimisches Holz verwendet wird. Schliesslich wählten wir Lärche. Den passenden Baum konnte der Bauherr selbst im Wald aussuchen.» Das regionale Lärchenholz wurde für die Dachkonstruktion, die Fassadenverkleidung und die Fenster verwendet. Im Innern sind auch der Bodenbelag der Schlafzimmer, Türen und Schrankeinbauten in Lärche gefertigt.

dhpa.ch

Bautafel

Architektur Dahinden Heim Partner Architekten AG, Winterthur
Bauleitung Franz Bärtsch, Chur
Haustechnikplanung Gini Partner AG, Chur
Elektroplanung Nay + Partner AG, Chur
Bauingenieur Hunger Engineering, Chur

Lenzerheide
Die Materialwahl basiert auf Stein und Holz, was sich auch im Innenraum fortsetzt.
Lenzerheide
Lenzerheide
Grundriss
Grundriss Erdgeschoss
Querschnitt
Querschnitt
Längsschnitt
Längsschnitt
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