Küchen für alle Sinne – auch im Sinne der Zukunft
Kochen berührt alle Sinne – riechen, schmecken, tasten, sehen – ganz im Zeichen von umfassendem Wohlbefinden, Lebensfreude, gesunder Ernährung und steigendem Bedürfnis nach einer nachhaltig ausgeglichenen Ökobilanz.

Kochen berührt alle Sinne – riechen, schmecken, tasten, sehen – ganz im Zeichen von umfassendem Wohlbefinden, Lebensfreude, gesunder Ernährung und steigendem Bedürfnis nach einer nachhaltig ausgeglichenen Ökobilanz.Die Küche ist das Herz jeder Behausung und Treffpunkt für Austausch und Genuss. Industriedesigner und Innenarchitekten entwickeln Küchenmöbel aus recycelbaren Materialien und frei von Giftstoffen und Emissionen – und orientieren sich bei der Designentwicklung an der Tatsache, dass man zum guten Kochen nicht nur die Küche braucht, sondern auch gute Werkzeuge wie Messer, Töpfe und Pfannen – und natürlich auch uns, aktive und lebendige Wesen, und gesunde Lebensmittel. Grosser Wert wird auf ergonomische Aspekte gelegt, wie beispielsweise bei der individuell angepassten Höhe der Arbeitsfläche oder bei häufig benutzten Geräten.
Kochen ist längst kein isolierter Akt mehr, der effizient und linear auf wenigen Metern bewerkstelligt werden muss. Man kocht nicht mehr nur «gegen die Wand» – die Küche wird Teil der Wohnung, das Kochen Teil des Wohnens. Sie ist meist zentraler Lebensraum und in der Regel auch vielseitig genutzter Co-Working-Space. So ist es sinnvoll, dass nicht nur die Arbeitsabläufe der Köchinnen und Köche auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt, sondern weitere Raumnutzungen vorgesehen werden, sodass gemeinsames Kochen und Essen zu einem alltäglich zelebrierten sozialen Ereignis und kulturellen Erlebnis werden kann. Genügend Arbeitsflächen und Abstellflächen sind mittlerweile Standard, Stauraum ohnehin, und Platz für das Trennen von Abfällen ist ein Must-have.
Ein angenehmes Raumklima durch natürliche, schadstofffreie Baustoffe, blendfreies Arbeits- und stimmungsvolles Raumlicht sowie der Einsatz von energieeffizienten Geräten zeichnen die Küche der Zukunft zusätzlich aus. Die Sinnlichkeit dieser Ästhetik wird nicht nur über Innovation und Qualität der Produkte, die funktional und elegant auftreten, sondern auch über eine ökologische Materialisierung und baubiologische Aspekte gesteuert.
Gutes Innenraumklima ist planbar
Ein gesundes Raumklima steigert unser Wohlbefinden und damit die Zufriedenheit und die Produktivität sowie die Wirkung einer beruhigenden Erholungsphase. Durch den Einbezug bauökologischer Aspekte wird der Gesundheit vermehrt Rechnung getragen, und der Einsatz gefährlicher Stoffe kann minimiert werden. Zudem sollte die Energie effizienter genutzt und der Anteil an erneuerbaren Energien erhöht werden, auch eine ökologische Materialherstellung und ein vermehrtes Materialrecycling tragen dazu bei.
Gesund bauen zielt auf minimale Schadstoffemissionen aus Materialien. Schädlich sind dabei vor allem die Emissionen flüchtiger Chemikalien wie Formaldehyd oder VOC aus Anstrichstoffen, Klebstoffen, Dichtungsmassen sowie aus Werkstoffen wie Spanplatten und mitteldichten Holzfaserplatten (MDF). Es gilt der Verzicht auf chemische Oberflächenversiegelungen sowie auf lösemittelhaltige Voranstriche (Primer), und es sind biologische Reinigungsmittel zu verwenden, welche die Raumluft nicht belasten.
Oberflächenbehandlungen sollten mit lösemittelfreien Produkten durchgeführt und Materialien mit Wassersiegel, Öl oder Wachs geschützt werden. Die Fugenausbildung kann lösungsmittelfrei erfolgen, auf Basis von sauren acetatvernetzten Silikonen oder modifizierten Silanen. Kunststoffe und -beläge sind generell möglichst zu vermeiden, sie spalten Gase ab, und es dauert Jahre, bis sie ausgehärtet, spröde und «ruhig» werden; bei persistenten Kunststoffen kann es sogar Hunderte von Jahren dauern. Entzündete Augen und Schleimhäute oder allergische Reaktionen sowie Übelkeit, Benommenheit und Atemprobleme sind die Folgen dieser massiven Irritationen unseres Körpers.
Durch eine geeignete Wahl von Produkten, Materialien und Konstruktionen können schädliche Belastungen auf ein Minimum beschränkt werden. Keine oder nur geringe Emissionen gehen von mineralischen Baustoffen aus – Lehm, Stein, Mörtel, Beton, Kalk- und Silikat-Anstriche – sowie von Glas, Metall oder Massivholz. Mit mineralischen Baustoffen, natürlichen Materialien, Farben, Verputzen und Verfahren zu arbeiten, erhöht die Lebensqualität umfassend und nachhaltig. Beispielsweise werden heute Lehm und Lehmverputze als «modernes» Baumaterial wiederentdeckt. Er enthält fantastische baubiologische Eigenschaften, schafft ein unvergleichliches Wohnklima, absorbiert Gerüche, gibt gleichmässig Feuchtigkeit ab und verhindert Schimmelbildung. Auch Stahlküchen entsprechen optimalen bauökologischen Bedingungen. Das Material ist porenfrei, wirkt antibakteriell und ist somit schädlingsimmun, ausserdem recycelbar sowie äusserst pflegeleicht.
Emissionen lassen sich auch durch konstruktive Massnahmen reduzieren. So können mit einer mechanischen Materialverbindung – wie mit Schrauben – flüchtige Chemikalien aus Klebstoffen vermieden werden; ein späterer Aus- und Abbau ist in der Regel zerstörungsfrei, Einbauten können wiederverwendet werden, und nicht nur die Hausbewohner, sondern auch die Handwerker werden keinen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt.
Innenausbauteile wie Einbaumöbel, Türen, Böden, Treppen und Küchen werden jedoch oft aus Holz und Holzwerkstoffen gefertigt und weisen sehr vielfältig gestaltete Oberflächen wie Furniere, Kunstharzbeläge, aber auch Anstriche und Lackierungen auf. Meist kaschieren sie verleimte Trägerplatten und beeinflussen so eine schlechte Raumluftqualität. Einfach und erfolgreich erreichen wir eine gesunde Raumqualität mit einer systematisch eingehaltenen Verarbeitung von formaldehydfrei gebundenen Werkstoffen und von Metallen, Keramik, Glas und Beton. In einer Untersuchung von Öko-Test über die Belastung von Holzwerkstoffen und deren Klebstoffe in Küchen wurden die meisten Hersteller höchstens mit befriedigend und oft mit ungenügend bewertet. Ein guter Grund, sich nicht nur aus hygienischen Vorzügen für eine Stahlküche zu entscheiden. Beispielsweise sind Forster Stahlküchen absolut frei von Emissionen und Giftstoffen und können auch bei Null-Emmissionsbauten (MCS-Projekte) problemlos eingesetzt werden.
Es lohnt sich, sich frühzeitig mit der Thematik Innenraumklima und Materialökologie zu befassen und die Planungsziele und die zu erreichenden Werte bereits im Vorprojektstadium festzuhalten. In jedem Fall ist es empfehlenswert, baubiologische und bauökologische Strategien und erprobte Methoden für eine gute Raumqualität von der Planung über die Fertigung bis zur Montage zu verfolgen. So entstehen durch das Bauen mit natürlichen Materialien nicht nur angenehme Wohnräume aus nachhaltigen Baustoffen, es werden auch individuelle, sehr persönliche Bezüge zu Räumen entwickelt. Der Prozess des Bauens sowie die Auseinandersetzung mit Materialien werden zum sinnlichen Erlebnis. Es ist immer die Summe aller Teile, die entscheidet, ob ein Ambiente gesund ist und frei atmet. ●

