Innovative Gitterschale
Ein Atriumdach mit patentierter Knotenlösung sorgt für ein lichtdurchflutetes Forschungsgebäude in Basel. Geplant wurde das Dach von FormTL Ingenieure, von Ruch Metallbau wurde es realisiert.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Basler Universitätsspital wurde beim Campus Schällimätteli ein neues Labor-und Forschungsgebäude für die ETH Zürich fertiggestellt. Das Atriumgebäude D-BSSE (Department für Biosystems Science and Engineering) ist von formaler Klarheit und räumlicher Durchlässigkeit geprägt–das Anliegen von Nickl & Partner Architekten war es, den interdisziplinären akademischen Austausch auch in der architektonischen Gestaltung zu spiegeln. Ein hohes Mass an Transparenz prägt das Erscheinungsbild von aussen. Zudem platzierten die Planenden im Zentrum des voll verglasten fünfeckigen Gebäudes ein lichtdurchflutetes Atrium, das mit seiner hohen Aufenthaltsqualität die Kommunikation unter den Forschendenteams unterstützen soll. Im Grundriss bildet der Innenhof eine unregelmässige Dreieckform und wird oben von einer grafisch anmutenden, verglasten Gitterschale überspannt. Sie schützt das Atrium vor Wind und Wetter und verleiht dem Raum eine atmosphärische Wirkung. Die Werkstattplanung für das innovative Netztragwerk übernahmen die Ingenieure von FormTL in enger Zusammenarbeit mit dem ausführenden Metallbaubetrieb, der Ruch Metallbau AG.
Charakteristische Optik
Die gewölbte, stützenfreie Glasdachkonstruktion besteht aus einer einlagigen Kuppelschale mit etwa 20 Meter Breite und 35 Meter Länge. Ihre Sprossen aus Stahlhohlprofilen kreuzen sich so, dass dreieckförmige Gittermaschen entstehen. Diese Konstruktionsweise verleiht der gläsernen Überdachung die charakteristische Optik. Die Basis für das Glasdach bildet ein horizontaler Druckring aus Stahlrohren, der im Grundriss eine freie Form zeichnet. Darauf sind die im Werk vorgefertigten Einzelelemente des Netztragwerks montiert und verschweisst. Als Herzstück der Gitterschale fungiert eine besondere Knotenlösung, die eigens von FormTL und Ruch Metallbau für das Projekt entwickelt wurde. Diese patentierte Stirnflächenknoten-Konstruktion ermöglichte es, den gesamten Herstellungs-und Montageprozess zu optimieren und das Atriumdach ohne Sekundärkonstruktion für die Verglasung zu realisieren. Der Nachweis für die Resttragfähigkeit der Verglasung von 60 StunIm Grundriss bildet der Innenhof eine unregelmässige Dreieckform und wird oben von einer grafisch anmutenden, verglasten Gitterschale überspannt. Die Sprossen aus Stahlhohlprofilen kreuzen sich so, dass dreieckförmige Gittermaschen entstehen. den wurde mit einem Mock-up im Massstab 1:1 erbracht.
Abgestimmte Arbeitsprozesse
FormTL übernahm für die Atriumüberdachung die 3-D-Modellund Koordinatenplanung, die Werkstatt-und die Montageplanung sowie die statischen Nachweise. Das gewährleistete die durchgehende Datenübernahme vom Entwurf bis zur CNC-Anlage im Werk. Dank der optimal aufeinander abgestimmten Arbeitsprozesse konnte das neue Atriumdach für das Basler Forschungsgebäude in Teamarbeit passgenau geplant und in hoher Qualität realisiert werden.