«Einst und jetzt»
Die neueste Ausgabe von «einst und jetzt», der Zeitschrift zu Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Zürich, befasst sich nebst anderen Themen mit dem Weg von der offenen Feuerstelle zur Zentralheizung. Während Jahrtausenden lebten Menschen in dunkeln, kalten Behausungen.

Die neueste Ausgabe von «einst und jetzt», der Zeitschrift zu Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Zürich, befasst sich nebst anderen Themen mit dem Weg von der offenen Feuerstelle zur Zentralheizung. Während Jahrtausenden lebten Menschen in dunkeln, kalten Behausungen. Nur offenes Feuer auf dem Boden wärmte ein wenig, im Wohnraum war es bloss ein paar Grad wärmer als draussen. Grosse Neuerungen brachten erst die Römer. Sie heizten ihre Villen mit Warmluftkanälen unter den Böden und kannten das Fensterglas. Im Mittelalter nutzten das Zürcher Fraumünster-Kloster und das Kloster Kappel Warmluftheizungen. Ab dem 12. Jahrhundert verbreitete sich der Kachelofen. Erst auf Burgen, dann in den Bürgerhäusern der Stadt und bald auch auf dem Land gab es dann warme, rauchfreie Stuben. Butzenscheiben ermöglichten grössere Fenster, und mit der Zeit wurde Flachglas für alle erschwinglich. Das 1835 bis 1843 erbaute Zürcher Kantonsspital bekam eine Heisswasserheizung mit Druckleitungen, eine damals topmoderne neue Erfindung aus England. Schliesslich setzte sich aber die wesentlich günstigere Warmwasserheizung durch. Viel Aufmerksamkeit bekommen in dem Heft auch die Kinos auf dem Land. Mehr als dreissig gab es einst. Wenige Jahre nachdem die Gebrüder Lumière in Paris den Bildern das Laufen beigebracht hatten, konnte um 1900 das Zürcher Publikum im «Corso» erstmals eine Filmvorführung geniessen. Bald zogen Schausteller mit Wanderkinos umher, und 1910 eröffnete in Uster das erste provisorische Landkino im Restaurant Gambrinus. Trotz Widerstand der Behörden gegen «triviale Unterhaltung» verbreitete sich der Film rasch als neue Kunstgattung. In den 1920er-Jahren entstanden mit dem «Schloss» in Wädenswil und dem Wetziker «Palace» extra für das Kino erstellte Bauten. Andere Freizeitvergnügen liessen die Nachfrage aber bald einbrechen, sodass sich bis 1980 die Zahl der Landkinos halbierte. Heute trotzen noch immer zehn Kinos anderen Filmangebotkanälen.starch-zh.ch