DAM-Preis 2017 – die besten Bauten Deutschlands
Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main hat in diesem Jahrgang seinem DAM-Preis für Architektur in Deutschland eine konzeptionelle Neubestimmung gegeben.

Der DAM-Preis geht 2017 an das Studio Andreas Heller Architects & Designers in Hamburg für das Europäische Hansemuseum in Lübeck (Bilder 8, Werner Huthmacher). Die enorme Breite an differenzierten und langfristig wirksamen städtebaulichen Lösungen gab den Ausschlag für den Jury-Entscheid zugunsten des Europäischen Hansemuseums. Das Gesamtprojekt erforderte nicht nur einen neuen Ausstellungsbau, sondern verlangte zugleich eine Stadtreparatur, einschliesslich der Wiederherstellung verloren gegangener Wegebeziehungen und der Sanierung eines Ensembles, das baugeschichtlich vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert reicht.Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main hat in diesem Jahrgang seinem DAM-Preis für Architektur in Deutschland eine konzeptionelle Neubestimmung gegeben. Die Grundlage der Jury-Auswahl wurde vom DAM in Zusammenarbeit mit den Architektenkammern der Länder recherchiert. Die Jury wählte aus einem Spektrum von 100 Bauten in Deutschland 21 für die Shortlist aus. Dazu kamen – ausser Konkurrenz – drei Bauten deutscher Büros im Ausland.
Der zweite Finalist war die von kadawittfeldarchitektur in Aachen entworfene Grimmwelt (Bild 10, Andreas Horsky)in Kassel. Das Gebäude hat mit dem Hansemuseum in vielen Aspekten Gemeinsamkeiten. Es sind mittelgrosse Museen: Auf den Denkmalschutz für die Reste von Vorgängerbauten war zu achten, im Gefüge der Stadt sollten brachgefallene Bereiche wieder aktiviert und neue Orte für das öffentliche Leben geschaffen werden. Absolut konträr hingegen sind ihre museologischen Ansätze.
Eine Besonderheit des dritten Finalistengebäudes, der Generalsanierung und Aufstockung eines Wohnhochhauses am Pforzheimer Hauptbahnhof (Bild 11, Dietmar Strauss) durch Freivogel Mayer Architekten war, dass das Haus fast vollständig bewohnt blieb. In den Bestandswohnungen wurden nur möglichst geringe Eingriffe durchgeführt. Dennoch ist unter energetischen Aspekten ein wegweisendes Gebäude entstanden, das zugleich den Bewohnern mit neu vorgesetzten Loggien einen deutlich gesteigerten Wohnwert bietet.
Eher den umgekehrten Weg musste Thomas Kröger in Berlin gehen. Die von ihm umgebaute Scheune in der Uckermark (Bild 9, Thomas Heimann) – der vierte Finalist – war ehedem ein Stall mit allen Komplikationen, die das für eine Nutzung als Wohngebäude bedeutet. Die Umnutzung ist ebenfalls ein wichtiger Baustein, um den kleinen Ort Fergitz am Leben zu erhalten. Das neu gewonnene Landhaus ist räumlich höchst differenziert mit einer beiläufig rustikalen Eleganz.
Die weiteren Bauten der Shortlist umfassen ein mannigfaltiges Spektrum an Bauaufgaben und bieten innerhalb dieser sehr unterschiedliche Lösungen.



