Bildungsbauten – Identität statt Hochglanz
Seit 10 Jahren forsche ich an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur zum Thema Arbeitswelten und damit, wie diese gestaltet sein müssen, damit die Mitarbeitenden an ihrem Büroarbeitsplatz ihr Potenzial entfalten können.
Bedürfnisse beim Wettbewerb berücksichtigen
Die Diskrepanz zwischen dem «ist» und dem «soll» kommt dadurch zustande, dass die Anforderungen und tätigkeitsbezogenen Bedürfnisse bei der Formulierung des Wettbewerbsprogramms ungenügend berücksichtigt wurden. Dabei haben es die Verantwortlichen in der Hand, die Visionen zu formulieren, nach denen die Architektinnen und Architekten die Bildungsbauten konzipieren müssen. Im Moment sind bei uns an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur genau diese Fragen aktuell: Der vierzigjährige, in die Jahre gekommene Campus platzt aus allen Nähten; er muss erweitert und saniert werden. In Arbeitsgruppen, unter Einbezug von Mitarbeitenden und Studierenden, diskutieren wir, wie in Zukunft auf dem Campus gelehrt, gelernt, gearbeitet und gelebt werden und wie sich die Kultur in und zwischen den Gebäuden abbilden soll. Daraus abgeleitet erarbeiten wir die Anforderungen an die Gebäude und Räume, die als Grundlage für den Wettbewerb dienen. Wir sind uns einig, dass die Gebäude eine bauliche und nutzungsbezogene Flexibilität bieten sowie produktives Lernen und Arbeiten ermöglichen müssen. Darüber hinaus möchten wir keine «Hochglanz»-Architektur, sondern die Möglichkeit, die Räume in Besitz zu nehmen und sie uns anzueignen, damit die spezifischen Identitäten und Charakteristiken auf dem Campus ihren Ausdruck finden können.