Fassade mit zwei Gesichtern
Im luzernischen Wiggertal hat die Wüst AG als Gesamtleistungsanbieter das Projekt «Vorstatt Nebikon – Wohnen am Bächli» realisiert. Die drei fünfstöckigen Baukörper mit 64 Wohneinheiten bilden eine harmonische Einheit. Die Gebäudehüllen der beiden neueren Gebäude bestehen aus zwei Systemen von Saint-Gobain Weber.
Auf Grundlage eines Gestaltungsplans ist im Gebiet «Vorstatt» in Nebikon ein neues Quartier entstanden. Die drei neuen Mehrfamilienhäuser sind mehrfach geknickt, schaffen dadurch grosszügige Aussen- und Grünräume und schützen vor dem Strassenraum. Die ausgeprägten Horizontallinien sind Teil des architektonischen Konzepts und waren somit von Anfang an vorgegeben. Einerseits die markanten Bänder aus Trapezprofilblechen, die rund um das Gebäude laufen. Auf der offenen Balkonseite sind die Bleche perforiert, um sie licht- und leicht blickdurchlässig zu machen. Andererseits sind die verputzten Flächen zwischen den Fenstern und an den Untersichten konventionell verputzt. Es galt also, diese unterschiedlichen Fassadentypen miteinander zu verbinden. Für beide Fassadentypen bietet Saint-Gobain Weber Gesamtsysteme mit sämtlichen Komponenten aus einer Hand an. Daraus resultiert eine nachhaltige Fassadenlösung mit einer sehr anspruchsvollen Material- respektive Systemkombination.
Technik und Ästhetik ergänzen sich
Dass eine vorgehängte hinterlüftete und eine Kompaktfassade am gleichen Objekt kombiniert werden können, ist alles andere als selbstverständlich. Besonders anspruchsvoll waren die Übergänge von einem System zum anderen. Für den hinterlüfteten Teil mit «Marmotec metall» mit dem Trapezprofilblech verwendete man einen Wetterschenkel, der am oberen und am unteren Rand des Blechbandes das Regenwasser zuverlässig ableitet. Ein schönes ästhetisches Detail: Der obere der beiden Schenkel bildet die optische Fortführung des Handlaufs des Balkongeländers. Um das erforderliche Luftvolumen für die Hinterlüftung, den sogenannten Belüftungsquerschnitt, zu erreichen, sind die Tragprofile der einlagigen horizontalen Unterkonstruktion perforiert.
Die verputzten Bereiche der Fassade bestehen aus dem System «Marmotherm MW Classic». Ihr Herzstück ist «Marmoran MW-Eco 034», eine diffusionsoffene Wärmedämmplatte aus 80 Prozent Recyclingglas von Isover, einer Schwesterfirma der Saint-Gobain Weber AG. Das Produkt erreicht mit der Bewertung «Eco 1» die höchste Stufe der Produktzertifizierung. Sie überzeugt aber auch durch ihr Gewicht, das 48 Prozent geringer ist als das einer herkömmlichen Mineralwollplatte, ihre hervorragenden Schallschutzwerte sowie durch ihre Schweizer Herkunft.