Gerechnet

Das Data Center «ZUR3» wurde in einem integrierten BIM-System für Interxion (Digital Realty) entworfen und geplant. Angrenzend daran wird das vom japanischen Architekten Sou Fujimoto entworfene Projekt «Meet» mit einer Fläche von 26 000 Quadratmetern Einzelhandels-, Erholungs-, Gewerbe- und Arbeitsflächen beherbergen.

Der Eingang des Gebäudes befindet sich in unmittelbarer Nähe zu anderen Gebäuden des Digital Reality Campus. Der Empfang wird durch die Fassadenpaneele hervorgehoben. Fotos: Gruner & Friends

Im Informationszeitalter wird die sichere Speicherung von Daten zunehmend bedeutsamer. Das von Gruner & Friends mit Building Information Modeling (BIM) geplante «ZUR3» ist das bisher grösste Rechenzentrum der Schweiz. Es bietet rund 31 000 Quadratmeter Gebäudefläche für Büros, Besprechungsräume, Laderampen und gesicherte Lagerräume sowie 11 400 Quadratmeter an Kundenfläche. Damit entspricht das Gebäude der Grösse von vier Fussballfeldern. Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe des Flughafens. Die Anbindung an die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt ist von grosser Bedeutung, sodass die Bahn- und Strassenbahnhaltestellen nicht weiter als 5 Minuten vom Gebäudeeingang entfernt sind.

Südfassade und Brückenverbindung zum Rechenzentrumsgelände.

Ausgedehnt

Die geplante mehrschichtige Architektur und ihre räumliche Anordnung machen ZUR3 zu einem der sichersten Rechenzentren. Ergänzt wird das Design durch ein hochgradiges Sicherheitskonzept, das durch Kontrollschranken und Hightech-Alarm- und -Überwachungssysteme sowie fortschrittliche Brand- und Wassermeldesysteme geschützt ist, die alle in einer ringförmigen Schichtstruktur angeordnet sind, die das Innere des Gebäudes definiert. Vier Ebenen mit geräumigen Büros sind um einen grünen Innenhof mit einem Wiesengarten und Bäumen angeordnet. Der kleine Innenhof zeigt sich dank der verspiegelten Fassadenpaneele, die das Licht und die Vegetation reflektieren, endlos ausgedehnt. Der Innenhof fungiert als grüne Oase in dem Hightech-Gebäude und bietet den Mitarbeitenden wertvollen Raum für Austausch und Entspannung im Alltag.

Neben dem höchsten Sicherheitsniveau, dem raffinierten Design und der robusten Bauweise besticht ZUR3 durch die Bereitstellung hochwertiger Büroflächen und sein hohes Mass an Nachhaltigkeit. Globale Organisationen und Unternehmen finden darin ein sicheres und grosses Raumangebot für ihre Datenspeicherung, das zusammen mit anderen bestehenden Gebäuden in einem innovativen Campus zentralisiert ist. Kostengünstige Energie, Klimatisierung und geothermische Gebäudeheizung unterstreichen die nachhaltige Energienutzung, die durch eine vollständig erneuerbare Energieversorgung in hohem Masse ermöglicht wird.

Die Fassadenpaneele wurden in zwei Breitenmodulen und insgesamt sechs verschiedenen Formen entworfen.

Gestreckt und vertikal angeordnet

Um die Wahrnehmung des 143 Meter auf 57 Meter grossen Bauwerks abzumildern und die imposante Erscheinung des Gebäudes sowie seiner 8128 Quadratmeter grossen Fassadenfläche zu minimieren, wählte man eine entsprechende Fassadengestaltung. Dies wurde durch die Verwendung von modularen eloxierten Aluminiumpaneelen erreicht, die in sechs verschiedenen Formen gebogen und in zwei verchromten Farbtönen ausgeführt wurden. Die gestreckten Aluminiumpaneele sind in vertikalen Bändern angeordnet und erzeugen einen vorhangartigen Effekt, der dem konventionellen monolithischen Eindruck eines maschinenartigen Gebäudes entgegenwirkt. Die Perforation der Paneele ermöglicht eine effiziente Wärmeabfuhr und Kühlung der Transformatoren.

Die modularen Paneele aus eloxiertem Aluminium wurden so konzipiert, dass sie an einer verborgenen Unterkonstruktion aus Aluminium aufgehängt werden, die mit einer wasserdichten, atmungsaktiven Membran abgedeckt ist. Der entstehende Zwischenraum zwischen den Paneelen und der Membran ermöglicht einen belüfteten Hohlraum, der die Temperatur reduziert und die Arbeit der dahinter liegenden Isolierung verbessert.

Die Paneele wurden in zwei Breitenmodulen und insgesamt sechs verschiedenen Formen entworfen. Die Kurven der Paneele folgen ähnlichen Radien, sodass die verschiedenen Formen beim Stapeln gemischt werden können, während ihre Produktion standardisiert wird. Die Paneele desselben Typs werden in der Höhe gestapelt, um den Vorhangeffekt zu erzielen, der durch die Ausführung in zwei verschiedenen Farbtönen aus verchromtem, natürlich eloxiertem Aluminium betont wird, wodurch vertikale Bänder entstehen, die doppelt so viele Möglichkeiten bieten wie die ursprünglichen sechs Paneeltypen.

Ansicht der Fassadenverkleidung im Bereich der Büros während der Bauphase und Schema des Fassadenaufbaus.

Innere einer Maschine

Der Innenhof greift das Design der Fassadenverkleidung aus gebürstetem Aluminium auf, um eine nahtlose Kontinuität der Fassade mit den Aussenwänden zu gewährleisten und den Raum als das Innere einer Maschine zu präsentieren. Der kleine Innenhof ist die Hauptlichtquelle für die Büroräume, daher wurden die reflektierenden Eigenschaften der Verkleidungspaneele so gewählt, dass sie für das Zürcher Wetter und für einen Innenraum mit Vegetation geeignet sind.

Die Ladebuchten, die Brücke und die Nebenausgänge wurden als schwarze Massen konzipiert, die den silbernen Fassadenvorhang unterbrechen, um sich selbst auszudrücken. Sie sind alle von aussen mit schwarzen PPC-Aluminiumplatten verkleidet. Jede der Buchten ist zur Orientierung zudem mit einem Buchstaben gekennzeichnet. Die Ladebuchten sind mit grossen Dächern versehen, die den Lastwagen den nötigen Platz bieten, um die Ladung unter einer überdachten Zone zu transportieren. Ihre Innenräume sind isoliert, um den Nutzern einen wettergeschützten und komfortablen Arbeitsraum zu bieten.

Der Eingang des Gebäudes befindet sich in unmittelbarer Nähe zu anderen Gebäuden des Digital Reality Campus. Der Empfang wird durch die Fassadenpaneele hervorgehoben, die eine Geste des Einschneidens und Anhebens darstellen, sodass zwei schützende Vordächer entstehen und das verglaste Innere freigelegt wird. Die Vordächer erhalten unterschiedliche Neigungen, um den darunter liegenden Nutzungen gerecht zu werden: Eines dient zur Abdeckung der Fahrradabstellplätze und des Zugangs zum Parkplatz, das andere zur Abdeckung des Zugangs zur Rezeption, damit das natürliche Licht aus dem Nordwesten ins Innere gelangen kann. In der Diagonale ist es möglich, durch das Glas der Rezeption den Innenhof zu sehen.

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Gebauter Zustand und Entwurfsansicht des Innenhofs im Vergleich.
BIM-Modell mit Blick auf die Büros.
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