Stadtbaustein für Berlins Mitte
Batek Architekten haben für Berlins Mitte einen zukunftsweisenden Neubau fertiggestellt. Architektur und Innenarchitektur des formal zurückhaltende und zugleich räumlich klug organisierten Stadthauses stammen von dem Berliner Architekturbüro. Der Neubau steht mit zwei Wohneinheiten vor einer Brandwand in einem typischen Berliner Innenhof.
Batek Architekten haben mit dem Projekt Rhe42 mitten in der Stadt hochwertigen Wohnraum auf kleiner Fläche geschaffen. Aufeinandergestapelte, sich nach oben verjüngende Kuben machen die besondere Typologie des Stadthauses aus, das ein gutes Beispiel für zeitgemässe Architektur der Nachverdichtung ist. Neben der Architektur stellt die Innenarchitektur die stringent durchdachte und innovative Herangehensweise an Raumkonzepte unter Beweis.
Gestapelte Boxen
Den Baukörper des viergeschossigen Stadthauses bilden drei übereinandergestapelte Boxen: In der unteren, grössten Box befinden sich Erd-und erstes Obergeschoss, darüber folgen, jeweils zurückgesetzt, die anderen beiden Boxen. Die Fassaden sind einheitlich in durchgefärbtem Sichtputz gehalten, die bodentiefen Fenster bündig in die Aussenwände gesetzt. Durch den Rücksprung der Kuben ergeben sich umlaufende Terrassenflächen. Die kleinere der beiden Wohnungen (60 Quadratmeter) liegt im Erdgeschoss und verfügt über einen offenen Raum mit Küche, Wohn-und Essbereich, ein Schlafzimmer und ein Bad.
Einfach wie schlüssig
Die grössere Wohnung (130 Quadratmeter) erstreckt sich über alle drei Obergeschosse mit einem kleinen Entree im Erdgeschoss. Erschlossen werden die Räume durch eine gerade Treppe, die auf der fensterlosen Seite zur Brandwand hin verläuft. Der Grundriss ist so einfach wie schlüssig organisiert, die Funktionen sind klar nach Etagen getrennt. Anders als es in Stadthäusern meist üblich ist, befinden sich die Schlafzimmer hier unter dem Wohnbereich. In der ersten Etage gibt es eines mit En-Suite-Bad und eines als Gästezimmer mit separatem Bad. Die zweite Etage wurde komplett offen gestaltet: mit Küche, Essplatz und Wohnbereich. Das Besondere: Der Raum–durch die grossen Fenster ohnehin schon sehr hell–öffnet sich turmartig nach oben mit einer Deckenhöhe von 6,30 Metern und einem zusätzlichen Fenster. So strahlt er eine lichte Grosszügigkeit aus, wie man sie in innerstädtischen Wohnungsneubauten nur selten findet. Die dritte Etage wiederum ist als zum Wohnraum hin offenes Galeriegeschoss konzipiert. Hier gibt es einen Homeoffice-Arbeitsplatz, und hier geht es zur Dachterrasse.
Massgefertigt und von Hand lackiert
Auf allen Etagen hat das Architekturbüro massgefertigte Einbauschränke und-regale in die Räume integriert, deren MDF von Hand lackiert wurden. Der Materialkanon umfasst ausserdem naturfarbene Eichenholzdielen für alle Böden und graue Terrazzo-Fertigplatten in den Nassbereichen der Bäder und in der Küche. Brüstung und Schreibtisch auf der Galerie bestehen aus Nussbaum. Die Räume sind durchgängig in Weiss gehalten, einzelne Wände sind grau abgesetzt, so in der Küche und im Schlafzimmer. Das En-Suite-Bad ist in hellem Rosa gestrichen. Die Treppenbrüstung in der ersten Etage strahlt in leuchtendem Gelb.