Dialog der Materialien
ür die Villa Void im norwegischen Saltnes wurden die eleganten dunklen und glatten Oberflächen der Eternit-Platten mit einer kontrastierenden, strukturgebenden Eichenverkleidung kombiniert.
Die Villa Void ist ein Musterbeispiel für die Gestaltungsmöglichkeiten von Eternit-Faserzementplatten. Hinsichtlich Form und Grösse sind beim freien Zuschnitt kaum Grenzen gesetzt, sodass mit bewegten Fugenbildern eine einzigartige Fassadengestaltung realisiert und ganz neue Wege eingeschlagen werden können.
Das Haus im Kiefernhain
Die Villa Void steht in Saltnes, einem Dorf südlich der norwegischen Hauptstadt Oslo, und bietet in üppig grüner Westlage einen Blick auf die Ausläufer des Oslofjords. Das Gelände ist mit hohen Kiefern bewachsen und fällt in Richtung Nordwesten sanft ab. Resell + Nicca Architects hatten sich zu Projektbeginn drei Ziele gesetzt: alle Kiefern sollten erhalten bleiben, das Haus im Einklang mit den verschiedenen Geländestufen vor Ort konzipiert werden und die Kiefern von den wichtigsten Bereichen des Hauses aus sichtbar sein. Hinsichtlich der klaren Linienführung der Villa Void liessen sich die Architekten von bereits bestehenden Schrägdachhäusern in der Nachbarschaft inspirieren. Die dunkelgrauen Fassadenplatten aus Faserzement und die Eichenholzverkleidung der Aussenhaut betonen in Kombination mit einem warmen Holzinterieur den skulpturalen Charakter des Objekts. Der Hauptbau zeichnet sich durch seine gestreckte Form und ein längsseitig verlaufendes Schrägdach mit verdeckten Traufen aus. An bestimmten Stellen unterbrechen Einschnitte das Gesamtbild, mit diesen zurückgesetzten Bereichen werden funktionelle Ansprüche an das Gebäude erfüllt. So dienen die Einbuchtungen im unteren Teil der Ostfassade der Überdachung der Eingangstüren, während ein Einschnitt im oberen Teil der Westfassade einer Dachterrasse mit Blick über den nahe gelegenen Fjord Platz bietet.
Die Materialpalette
Das klare Gebäudekonzept wird durch die verwendeten Materialien unterstrichen – so verleihen die verschieden zugeschnittenen Faserzementplatten auf der homogenen und präzisen Fläche des Grundkörpers dem Objekt skulpturale Qualitäten. Im Obergeschoss wird die mit Eternit verkleidete Fassade von verschieden grossen quadratischen Fenstern unterbrochen, die in unterschiedlicher Höhe Blicke auf die Landschaft freigeben. Warmes, stärker strukturiertes Eichenholz umgibt die Einschnitte. Die Eternit-Platten sind mit der Unterkonstruktion aus Streckmetall klebend befestigt, sodass ein klares und eindrückliches Fassadenbild entsteht. Hier zeigt sich die Vielfältigkeit der Faserzementplatten – diese wurden nicht nur an der Aussenfassade verbaut, sondern auch auf dem Dach, als Dachverkleidung der Garagentür, Fensterrahmung, Geländer und sogar als Schranktüren im Innenbereich.
Die Materialpalette
Im Interieur bildet der Gebäudekörper einen lang gezogenen Raum, in dem Küche, Wohn- und Essbereich untergebracht sind. Obwohl diese drei Zonen miteinander verbunden sind, verteilen sie sich auf unterschiedlichen Ebenen, die der natürlichen Geländeneigung und den Terrassenstufen im Aussenbereich folgen. Ein schmaler Freiraum mit doppelter Raumhöhe über dem Durchgang im Erdgeschoss lässt durch die obere Verglasung der Westfassade das Tageslicht einfallen.
Mit der Villa Void haben Resell + Nicca ein weiträumiges, lichtdurchflutetes Haus im Kiefernhain konzipiert, das in seiner Form und aufgrund der verwendeten natürlichen Materialien mit der landschaftlichen Umgebung eng verbunden ist.
Faszination Faserzement
Natürliche Rohstoffe und ein beständiger Erfindergeist bilden das Erfolgsrezept eines über 100 Jahre alten Produkts, das nie aus der Mode kam und aus der Architektur nicht mehr wegzudenken ist. In der Hand zeigt der Faserzement seine homogene Materialität und seine Festigkeit. Dem Auge präsentiert er sich mit seinem einzigartigen Charakter, seiner natürlichen Textur und der auf den Werkstoff abgestimmten mannigfaltigen Farbigkeit.