Alte Bauernhäuser im besten Licht
Traditionelle Bauernhäuser haben grosses Potenzial für neuen Wohnraum. Mit einer Optimierung der Gebäudehülle und einer geschickten Tageslichtführung entstehen einzigartige Räume.

Bewahren und ergänzen
Nach der Sanierung unterscheidet sich das Haus nur wenig von seinem bisherigen äusseren Zustand: Die Gebäudekubatur stellt sich unverändert dar, erst auf den zweiten Blick lassen sich die Eingriffe des Architekten erkennen. Allerdings sind die Eingriffe im Inneren des Gebäudes umso spürbarer. Im «alten» und im «neuen» Wohnteil schuf Theo Wälty mit der Neuauslegung von Räumen und dem Einbezug des gesamten Dachraumes eine neue Grosszügigkeit, ohne den Charakter des Gebäudes komplett zu verändern. Wo immer möglich wurden Konstruktion und bestehende Bauteile erhalten.
Raumklima und Tageslichtführung
Die Gebäudehülle wurde durch eine Strategie des «Aufdoppelns» so gedämmt, dass alle gängigen Wärmeschutz-Anforderungen erfüllt werden konnten, ohne den Ortsbildschutz visuell zu beeinträchtigen. Die Massivbauteile versah man mit einer diffusionsoffenen, verputzten und weiss gestrichenen Aussendämmung – teils wurde sie aufgespritzt, teils als Platten verlegt.
Auf Diffusionsoffenheit wurde auch bei den anderen Teilen der Gebäudehülle geachtet; die Kammern hinter den sägerohen Holzschalungen und der neuen Konstruktion über den alten Dachsparren wurden mit Dämmstoff ausgeblasen. Im Bereich der Aufschieblinge des Sparrendachs wurde ebenfalls eine elegante und unsichtbare Lösung für den Übergang der Dämmebene zwischen Dach und Wand gefunden, sodass das Bild des Baus innen wie aussen stimmig blieb.
Ein zentraler Punkt für das räumliche Konzept war die Versorgung des Dachraums mit Tageslicht. Hier konnte der Architekt, wie schon bei früheren Projekten, auf die Produkte von Velux zurückgreifen, die eine angemessen diskrete Lösung zulassen bei gleichzeitig hervorragenden Dämmwerten und unkompliziertem Einbau für den Unternehmer.
Neben den punktuellen Öffnungen ordnete Theo Wälty auch eine ganze Kaskade von Dachflächenfenstern an (sogenannte Lichtbänder), die nun das Wohnzimmer in hellem Licht erstrahlen lassen. Im neuen Wohn-Dachgeschoss ergänzen sogenannte «Cabrio»-Fenster, kleine Mini-Balkone, die Öffnungen und ermöglichen einen freien Blick in die Landschaft. So wandert mit dem Fortschreiten des Tages das Licht langsam durch die Wohnungen und macht die verschiedenen Tages- und Jahreszeiten auch im Innenraum erlebbar.


